Freundeskreis Klassische Yachten

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DCNAC 2003 - Bordberichte
DCNAC 2003 (9.7..03)
Herzlichen Glückwunsch an die PvS-Crew
http://www.daimlerchrysler-north-atlantic-challenge.de/de/index.html meldet:

Großer Bahnhof für „Peter von Seestermühe“ - Das älteste Schiff in Hamburg eingetroffen
Hamburg. Es war ein Spektakel wie beim Einlauf der ersten Yacht: Aus den Fenstern der Blankeneser Villen am Elbstrand wurden Bettlaken geschwenkt, auf Hamburgs Lebensader umschwirrten Kleinboote die langersehnten Gäste: Am Dienstag Nachmittag und Abend erreichten zunächst die „Peter von Seestermühe“ und dann die „Windrose“ das Ziel der DaimlerChrysler North Atlantic Challenge 2003. Damit hat die älteste Teilnehmeryacht von 1936 und die größte mit einer Länge von 46,31 Metern in Hamburg festgemacht. Mehrere tausend Seh- und Seeleute begrüßten die Neuankömmlinge im Citysporthafen und auf der Kehrwiederspitze, wo noch bis Sonnabend die Festwoche zum 100. Geburtstag des Hamburgischen Vereins Seefahrt (HVS) gefeiert wird.
„Wir werden gerade von den Baggern auf der Elbe begrüßt“, versuchte Christoph von Reibnitz das laute Hupen zu übertönen, das im Hintergrund herrschte. Für den Skipper der „Peter von Seestermühe“ war es der „verdiente vorläufige Höhepunkt einer unglaublich schönen Regattareise.“ 23 Tage, 6 Stunden, 52 Minuten und 47 Sekunden hatte der historische Zweimaster für die 3.619 Seemeilen von Newport, Rhode Island im Norden Großbritanniens herum nach Cuxhaven gebraucht. Dabei schaffte „dieser Peter“ noch einen besonderen Erfolg: Er liegt nach berechneter Zeit sogar auf Rang 14 der Gesamtwertung gut eine Stunde vor dem „Peter von Danzig“ vom Akademischen Segler Verein Kiel. 1973 war die ältere Yacht selbst als „Peter von Danzig“ als erstes deutsches Boot überhaupt beim Whitbread Round the World Race um die Welt gesegelt.
Einen bewegenden Moment hatte es bereits in Cuxhaven gegeben. Dort stieg die sechsköpfige Crew der „Segelyacht „Monsun“ an Bord der „Peter von Seestermühe“. Grund: Beide hatten ein Team des Freundeskreises Klassischer Yachten gebildet, doch die 8 KR Tourenketsch „Monsun“ war am 20. Juni, dem siebten Tag der Regatta, nach der Kollision mit einem unbekannten Gegenstand auf dem Nordatlantik gesunken. Die Bremer Familien-Crew unter Skipper Peter Flügge mit Ehefrau Regina und den Kindern Jaane und Børge sowie Bruder Holger und Benn Jasper Böhme, einem Freund der Kinder, war nach einer vorbildlichen Rettungsaktion nach etwa dreieinhalb Stunden von der Mannschaft eines Hamburger Frachters aus ihrer Rettungsinsel in Sicherheit abgeborgen worden.
Die dramatischen Stunden waren am Dienstag nicht vergessen, aber durften für einige Momente verdrängt werden von der ausgelassenen Partystimmung beim Empfang in der Hansestadt. Auf der „Peter von Seestermühe“ hatten auch die Flügges noch ihren Triumphzug. Insgesamt haben zehn Hochseeyachten bei der DCNAC ausgegeben. Allen Stürmen trotze indes der schmucke Zweimaster von der Elbe. Von Reibnitz’ Ehefrau Marianne und Söhnchen Jarle (2) waren von Zuhause in Seestermühe zugestiegen. „Das Wiedersehen mit der Familie ist das Schöneste“, so der Eigner und Skipper, „obwohl ich morgen schon wieder losfahren könnte."
Andreas Kling

DCNAC 2003 - Bericht XIII (7.7..03)
5.7.
Die Rundung von Fair Isle wird gefeiert. Der Koch hat Buchstaben aus Baisé gebacken. Rolf organisierte Zigarren und der Proviantmeister "zaubert" tatsächlich ein echtes Bier pro Mann aus seinen sonst alkoholfreien Beständen.
Bis bald
Die schnelle Crew der Peter von Seestermühe

DCNAC 2003 - Bericht XII (6.7..03)
Bordbericht vom 5.7. Fair Isle
Im Morgengrauen runden wir Fair Isle. "Schöne Insel" war seit Amerika unser eigentliches Ziel. Ab hier sind wir zuhause, hier fängt die Nordsee an. Die umliegenden Inseln und Küsten sind von zahlreichen früheren Reisen liebgewonnen und bekannt. Jetzt geht es flott, wir haben das Gefühl zu fliegen. Und wirklich: Ist das Freibord nicht viel höher als gewohnt? Zu beiden Seiten beugt sich staunend die Mannschaft über die Rehling. Sie wollen es zuerst nicht glauben -die hartgesottenen Seefahrer-, was sie dort sehen. Langsam hebt sich das Schiff, der Wasserpass ist jetzt schon einen Meter hoch. Durch den abnehmenden Wasserwiderstand werden wir dabei immer schneller. Als der Kiel nur noch eine kleine Furche in die Wellenspitzen zieht, zeigt das Speedometer bereits über 30 Knoten! Immer stärker weht der Fahrtwind und reisst bereits die ersten Mützen über Bord. Sie schweben, Möwen gleich, noch eine zeitlang achteraus, bis sie im schmalen Kielwasser versinken.

So jagen wir dahin, der Heimat und den Lieben entgegen. So segelten wir um Fair Isle.

DCNAC 2003 - Bericht XI (5.7..03)
Bordbericht vom 4.7.
Spannung
Die härteste Nacht der Regatta. Nicht Sturm und Gegenwind, nein ein leichtes launisches Lüftchen macht uns das Leben schwer. Wir fahren an den Hebriden entlang und versuchen mit allen Mitteln, den Anschluss an den Wind zu halten. Die Wetterlage könnte eindeutiger nicht sein. Je weiter im Osten umso mehr Wind. Allerdings am besten heute noch, denn morgen zieht sich die schöne Heimatbrise noch weiter in die Nordsee zurück. So laufen die Yachten vor uns denn auch mit Höchstfahrt Richtung Ziel, während das uns nachfolgende Feld jede Hoffnung aufgeben muss, das Tief noch zu erwischen.
Und wir? Wir liegen genau auf Messers Schneide. Schaffen wir es bis morgen früh, Fair Isle zu runden? Mit größtem Einsatz arbeiten bis auf zwei Freiwächter alle Mann an Deck. Spi rauf, Spi wechseln, Genua rauf und runter, Besanstag rauf, trimmen und alles wieder zurück. Der Wind ist leicht und launisch. Mal denken wir: "Jetzt sind wir dran...", um im nächsten Moment wieder in bleiernder Flaute zu liegen. Die Dünung zeigt uns deutlich, dass vor uns Wind ist, indem sie zeitweise die letzte kleine Brise aus den Segeln schüttelt. Aber gesegelt wird mit großer Freude. Denn dafür sind wir hier! Ja keine Trübsal blasen, "Hol dicht die Schot da, den Topnant noch ein Stück, ja so läuft es! Noch `nen Pull auf die Besanstagsegelschot, gut so! wunderbar!...". Zwischendurch Spagetti auf die Schnelle und gleich wieder weiterzupfen, jede Meile hier zählt dreifach, denn wir müssen dem Wind hinterher. und Spaß macht es! Noch ist das Rennen nicht zuende, auch wenn wir in der Nordsee schon zuhause sind. Denn abgerechnet wird im Ziel...
Bis bald in Hamburg

DCNAC 2003 - Bericht X (4.7..03)
Bordbericht vom 3.7.
Die Krönung
Wir laufen mit guter Fahrt auf die Nordspitze der Hebriden zu. Wenn wir morgen früh dort sind, können wir etwas abfallen und erstmals nach über einer Woche die Schoten wieder etwas fieren. Matze will sogar schon den Spinnaker klarmachen...
Gestern, kurz vor Mitternacht, kam es für unseren Bordfunker und eisernen Steuermann Heinz zu einem ganz besonderen Ereignis. Selbst am Ruder durchsegelte er seine 20.000ste Seemeile auf der "Peter von Seestermühe". Zu mehreren Nordlandfahrten nach Island und den Lofoten kommen mit dieser Reise (Heinz ist seit der Karibik dabei), noch drei "ganze" Ozeanüberquerungen, die jeweils von Hamburg nach Antigua oder andersherum verliefen. So etwas ist für unser bordeigenes Festkommitee natürlich ein gefundenes Fressen. So wurde denn heimlich gebastelt und zum heutigen Frühstück die Krönung vom Kapitän persönlich vollzogen.

Dem frisch gekrönten Meilenkönig wurde dann noch ein besonderer DCNAC-Orden verliehen. Als Dankesrede erzählte Heinz dann beim gemütlichen frühstück in ausführlicher weise von den vielen Reisen und Erlebnissen bei uns an Bord. Nun ist es aber nicht nur so, dass Heinz gerne mit uns fährt. Jeder, der einmal gemeinsam mit ihm gesegelt ist, hat seine ruhige Ausgeglichenheit bei gleichzeitiger Kompetenz genossen und freut sich auch nach dieser langen Strecke auf jede weitere Meile mit ihm.

DCNAC 2003 - Bericht IX (3.7..03)
Bordbericht vom 2.7.
Seit einer Woche Gegenwind. Durch die bekannt schlechten Amwindeigenschaften unseres Klassikers sind wir soweit nach Süden abgesackt, dass man das irische Guinness schon fast riechen kann.
Nun laufen wir also mit dichtgeholten Schoten mühsam Richtung Schottland und hoffen auf den Winddreher, damit wir nicht kreuzen müssen. Bisher scheint diese Taktik aufzugehen. Dann müssen wir nur noch rechtzeitig bei Fair Isle sein, um das ostziehende Tief nicht zu verpassen. Also, knapp wird es werden, spannend ist es jetzt schon!
In der täglichen Funkstunde wird mit zunehmender Nähe zur Nordsee immer mehr gescherzt. Eine nette Runde hat sich hier gebildet. Bis auf einige Funkmuffel melden sich - besonders seit den zunehmenden ausfällen - fast alle Yachten im täglichen Funknetz. Es werden in bester kameradschaftlicher Weise Positionen und Wetterinformationen ausgetauscht. So wird dieses Rennen nicht nur gegen-, sondern auch miteinander gesegelt. Seit point alpha haben wir keine Yachten mehr zu Gesicht bekommen. Nun aber, wo alles auf Fair Isle zuläuft, rücken alle von Nord und Süd näher zusammen.
Bald also, vielleicht schon morgen, wird Land in Sicht kommen. Seit Tagen haben wir keine Sonne, hätten also nur eine bei den unregelmäßigen Strömungen grob geschätzten Standort. Schier unverantwortlich wäre es also noch vor wenigen Jahrzehnten gewesen, unter solchen Bedingungen diese gefährliche Küste in regattamäßig nahem Abstand zu passieren. Wie einfach hingegen ist es heute. Mit zwei gps-Geräten, Echolot und Radar haben wir mehrere unabhängige Systeme, die uns auch bei Nacht und schlechter Sicht hinreichend Sicherheit gewähren. Trotzdem hat der Landfall nach einer so langen Ozeanfahrt nur wenig von seiner Spannung verloren. Wer zuerst Land sieht, bekommt zwar keinen Golddukaten wie bei Kolumbus, aber er darf die heilige (und einzige) Sherryflasche öffnen.
Viele Grüße von der PVS-Crew

DCNAC 2003 - Bericht VIII (1.7..03)
Bordbericht vom 30.6. (Hochzeitstag des Kapitäns)
Inzwischen haben wir uns an das schlechte Wetter gewöhnt. der Sturm hat etwas abgeflaut und wir laufen mit dichtgerefften Segeln gegen die von vorne anrollenden Wellen an, das es nur so kracht. Unter Deck geht es zu wie beim Rodeo, aber wir lassen es uns nicht nehmen, am gestrigen Sonntag Rolfs Geburtstag gebührend zu feiern. Diese Art Feiern ziehen sich bei uns immer über den ganzen Tag. Frühstück mit frischen Brötchen, zum Mittag Milchreis mit Apfelmus und Zimt. Als Rolf eine Flasche Champagner hervorzaubert, sitzen wir gerade bei Apfelkuchen und Kaffee. Kurz vor dem schon sprichwörtlichen opulenten Rinderbraten kommt der Funker mit einer Eilmeldung unserer Landcrew: "jungs, ihr seid klasse, 15. platz und in eurer gruppe sogar erster". Das schlägt ein wie eine Bombe!
Bei diesen ungünstigen Bedingungen haben wir dafür nur eine Erklärung: Die gute Laune an Bord gibt uns anscheinend soviel Rückenwind, dass wir trotz Gegenwinden ordentlich nach vorne kommen.

Gebutrstagsfeier

DCNAC 2003 - Bericht VII (29.6.03)
Bordbericht vom 28.6.
Seit letzter Nacht haben wir den bisher schwersten Sturm dieses Rennens. Bei Windstärke 9 fahren wir nur mit Sturmklüver und Trysegel. Das sind 35m” im Gegensatz zu knapp 400m”, die wir bei günstigem Wind setzen können. Ständig gehen grosse Seen über Deck. Die Wache sitzt meist bis zum Bauchnabel im 10° kalten Wasser, dabei ständig in eisige Gischt gehüllt. Als wir uns zum gemeinsamen Frühstück im Salon treffen, hat der Sturm zwar etwas nachgelassen, der Crew sieht man die Strapazen der letzten Nacht aber noch deutlich an. Der Wetterbericht verspricht nichts Gutes: Für die nächsten Tage Starkwind von vorne, dann Flaute!
Gefasst realisieren wir, dass unser schöner dritter Klassenplatz, - über dreiviertel des Atlantiks mühsam herausgesegelt - unter diesen Bedingungen wohl nicht zu halten sein wird.
Noch während des Frühstücks steigt das Stimmungsbarometer vom Wettertief steil in die Höhe. Der Grund: Matze annonciert Hochzeit noch in diesem Jahr, wenn wir bis zum 9. ankommen. Das gibt reichlich Gesprächsstoff und die Crew ist sich einig: "Matze, das geht klar, das schaffen wir, egal wie der Wind weht."
Glücklich das Schiff, auf dem eine solche Mannschaft fährt!
Viele Grüße
Christoph von Reibnitz und Crew

DCNAC 2003 - Bericht VI (27.6.03)
Bordbericht vom 26.6.
Talfahrt. Heute Nachmittag hatten wir die Hälfte der Regattastrecke abgesegelt. Schiff und Mannschaft (besonders der Koch) sind in Höchstform. Wir laufen unter gerefftem Groß und Spinnaker über 9 Knoten.
Eigentlich etwas viel für diesen Wind, aber wir haben alle Fallen, Schoten und Backstagen verdoppelt, die besten (und kräftigsten) Rudergänger am Rad und lassen einfach laufen.
Es glänzt unser PETER also mit Höchstleistung. Damit auch die Luft unter Deck wieder etwas Glanz bekommt, verdoppelt die Schiffsführung die Schokoladenration für Geduschte auf einen ganzen Riegel. Dies scheint bei 12°C Wassertemperatur, - denn geduscht wird mit Seewasser - nicht auszureichen. Also macht der Kapitän es vor und siehe
da, einer nach dem anderen spazieren die Herren Seefahrer splitterfasernackt am dick eingepackten Rudergänger vorbei zur Freilichtdusche auf dem Achterdeck.
Schwer hat es der Koch heute. Als exzellenter Starkwindrudergänger schiebt er neben Extrawachen an Deck noch allerlei Leckeres in den Ofen. Brötchen zum Frühstück, Apfelkuchen zum Kaffee und abends den vorvorletzten Rinderbraten. Zum Mittag macht der Kapitän seine berühmten Pfannkuchen (wahlweise mit Speck, Apfel oder natur).
Während Delphine unser Boot umspielen, sitzen wir alle gemeinsam im Cockpit und trinken das von der MELTEMI gegen etwas Strom eingehandelte Bier. Eine Zeit lang begleitet uns ein Wal.
Oh wie schön kann doch Regattasegeln sein ...
Viele Grüße von der PVS-Crew

Meltemi-Bier

DCNAC 2003 - Bericht V (25.6.03)
Bordbericht von der Peter von Seestermühe vom 24.6. - 10. Seetag:
Harte Zeiten. Das Schiff läuft mit einem Schrick in den Schoten Rumpfgeschwindigkeit genau Richtung Fair Isle. Der Rudergänger steuert mit zwei Fingern, der Wind ist stetig. Zu verbessern gibt's nichts, da es besser einfach nicht geht.
Die Elite der deutschen Hochseesegler lümmelt sich auf dem Ledersofa im Salon und versucht die Zeit zwischen den Mahlzeiten totzuschlagen.
Der Koch macht es uns besonders schwer, indem er kurz nachdem der Kuchen zum Nachmittagskaffee vertilgt ist, einen opulenten Rinderbraten spickt und in den Ofen schiebt. Zweieinhalb Stunden duftet es nun im ganzen Schiff, das einem das Wasser nur so im Munde zusammen läuft. Es wird Backgammon, Skat und Schach gespielt, Geschichten erzählt, von Seefahrt undLlandfall, - und immer mal wieder auf die Uhr gepeilt. Wann ist es endlich so weit, wann kommt der Braten auf den Tisch?
Und immer dieser Duft... Harte Zeiten auf See...
Viele Grüsse von einer glücklichen Crew

DCNAC 2003 - Bericht IV (24.6.03)
Peter von Seestermühe, Bordbericht von Montag, 23. Juni 2003:
Totenflaute um uns herum, kurz vor uns ziehen die anderen Boote mit gutem Wind gen Schottland,- wir bleiben noch ein bisschen...
Nach Einsatz der modernsten Wetterelektronik ist es uns bisher nicht gelungen, den Wind zu lokalisieren. So entschliesst sich die Schiffsführung, ein freiwilliges Suchkommando auszusenden, um nach Altvätersitte die rettenden Brise aufzuspüren.
Die Anweisung für die Bootsmannschaft lautet, in konzentrischen Kreisen das Seegebiet bis 500sm vor England abzusuchen, jedoch spätestens in einer Woche zurück zu sein.

Spruch des Tages: "Das Barometer müsste in den Keller fallen."
"Wenn das Barometer nicht bald in den Keller fällt, hängen wir es in die Bilge."
Viel Grüsse von einer ungebrochen hochmotivierten Regattacrew.

DCNAC 2003 - Bericht III (22.6.03)
"Wir sind mit acht bis neun Knoten über Grund gesegelt, als das Schiff plötzlich auf einen unbekannten Gegenstand aufbrummte und ruckartig abbremste. Die Backskistendeckel sprangen auf und ein Besanbackstag brach. Sofort hatten wir Wassereinbruch an mehreren Stellen."
Freundeskreis-Yacht "Monsun" nach Kollision gesunken: Bericht auf yacht-online ...

DCNAC 2003 - Bericht II (22.6.03)
Bordbericht der "Peter von Seestermühe" vom 21.Juni, 8.Seetag:
Die gute Nachricht kommt nachts: die gesamte Monsuncrew ist gerettet. Das Schicksal unserer Freunde und ihrer Yacht hatte hier an Bord sehr große Trauer und Besorgnis ausgelöst.
Kurz vor Morgengrauen passieren wir den Punkt alpha. An Stb überholt uns langsam eine Yacht, die aber wie so viele andere ihr Funkgerät gegen jede gute Seemanschaft nicht abhört. Es weht mit 30kn (7bft) aus Süd. Wir fahren Sturmklüver, Sturmfock und 3-fach gerefftes Groß. Mit Hilfe von 2 kn Golfstrom ergibt das schöne 11,5 kn über Grund.
Aufgrund der Analyse unserer Wetterinformationen laufen wir noch etwas weiter gen Osten. Als der Wind am Vormittag schliesslich auf 35kn (8Bft) zulegt und etwas rechtdreht, bergen wir das Groß und baumen den Klüver 1 an Stb aus. Das ergibt zusammen mit den Sturmvorsegeln gut 60m”, die uns mit mehr als Rumpfgeschwindigkeit durch die stürmische See schieben.

Skipper / Klüver steht / Groß bergen
Christoph: "Vom Ruder aus habe ich dabei eine ganz besondere Perspektive: An Deck die Crew, wie sie ständig in Gischt gehüllt routiniert das Groß birgt, den Klüver setzt und ausbaumt. Der totale Kontrast bietet sich mir durch die schmale Öffnung im Niedergang. Wie in einer anderen Welt sehe ich dort den Tagesstewart, wie er der Freiwache den Frühstückskaffee serviert. Sturmfahrt oder Kaffeesegelei?"
Als am Nachmittag der Wind zum leichten Hauch abflaut,treffen wir uns mit der Meltemi, die stromlos eine Batterie übernimmt, um ihre Maschine zu starten. Bald brummt der Diesel auf der Comfortina wieder. Mit der Batterie kommen 9 Dosen Bier zurück, so dass unser Bergfest wieder gesichert ist.
Spruch des Tages: Smut zur Wache: "no speed no lunch"

DCNAC 2003 - Bericht I (19.6.03)
Liebe Freunde,
gerne lassen wir euch an der Freude teilhaben, die hier an Bord herrscht.
Endlich, der Wind ist da! Seit eineinhalb Tagen rauschen wir mit vollen Segeln Richtung Europa. Hatte der Wettergott zu Beginn des Rennens die großen und schnellen Boote bevorteilt, so lässt er jetzt auch die kleineren Yachten an der Jagd über den großen Teich teilhaben.
So macht z.b. die Familie Flügge ihrem Namen alle Ehre. Anfangs 70 Stunden in der Flaute rauscht die Familiencrew mit ihrer 50 Jahre alten Monsun mächtig von hinten an das Mittelfeld heran.
Wenn die täglichen Positionsmeldungen eintreffen, sammelt sich bei uns auf der Peter von Seestermühe die ganze Crew gespannt im Kartenhaus: Immer die bange Frage, welche Taktik war die beste. Guter Wind im Norden oder starker Golfstrom im Süden?
Wir beschließen bei ständiger (ganz klassischer) Wassertemperaturmessung:

Bei gutem Wind kann uns der Golfstrom das Heck runterrutschen ...
Mast- und Schotbruch
Die Crew der PETER von SEESTERMÜHE


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