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IV. Elbe-Klassik
11. 5. 2002

Wenig Wind und viel Regen
Etwa zwanzig Schiffe aus der Region der Unterelbe haben zur diesjährigen Elbe- Klassik gemeldet. Die Reise ging von Brunsbüttel in den Dockhafen des Wassersportvereins Elmshorn in der Krückau.

Am 12.Mai trafen sich die Teilnehmer der Elbe-Klassik mit ihren Schiffen direkt gegenüber den Schleusen vor dem Nord- Ostsee- Kanal. Diese spuckte zwar jede Menge Tonnage aus, jedoch keinen einzigen Gast aus dem Ostsee, was eigentlich schade ist, denn es war in diesem Jahr ideal.
Bereits am Vorabend der Geschwaderfahrt trafen sich einige Klassiker im alten Brunsbütteler Hafen um von dort am nächsten Morgen zu starten. Das Bild hölzerner Schiffe und Masten, was einige der älteren einheimischen Segler noch lebhaft von früher in Erinnerung hatten, trug zu einer netten einstimmenden Atmosphäre bei. Einige der Teilnehmer kamen am Vortag aus Cuxhaven und mussten gegen den lebhaften Ostwind ankreuzen, der durch die gegenlaufende Tide die Seeschifffahrtsstraße in einen sehr schlechten Zustand versetzte. Andere kamen mit der Morgentide elbab, was, mit dem Wind im Rücken, zu einer schnellen Reise wurde.
Der nächste Morgen lieferte Kontrastprogramm.
Die Teilnehmer liefen bei völliger Flaute aus dem Hafen aus und sammelten sich um die vor Anker liegende FIERBOOS, die in diesem Jahr Führungsschiff war. LUISE saß dieses Jahr nicht im Ansatz auf Schiet und hat deswegen den Preis der Stadt Stade redlich verdient (s.u.), musste sich jedoch einem Containerfrachter geschlagen geben, der, scheinbar ihr gegenüber sein Recht einfordernd, lautstark auf sich aufmerksam machte. Man beobachtete an Bord des kleineren Schiffes lebhafte Ruderbewegungen. RAUNA hingegen, die wohl wirklich gemeint war, zog ihre Bahn.
Pünktlich zum Start trafen die erwarteten Folkeboote TECTONA und NONSUCH aus Cuxhaven ein, sie mussten nicht mal bremsen. RAUNA hatte bereits die Segel gesetzt und so fuhr die gesamte Flotte dicht beieinander mit etwas mehr als 2 Knoten elbauf. Da das Führungsboot des Geschwaders nicht überholt werden sollte, was JULE unter Spi trotz Pütz achteraus nicht gelang, fuhr TECTONA wie ein gelangweilter Tümmler Kringel im Feld, man erzählte später von lebhaften Bordgesprächen, vermutlich wegen der vielen erforderlichen Manöver.
Auch wenn sich FIERBOOS gegenüber anderen Schiffen mitunter recht rüpelhaft zeigte wurde vor der Stör die Wettfahrt vorbildlich gestartet. Konzentration und mehrere bunte Segel zogen das Feld gut voran. Die Wettfahrt fand jedoch schon kurze Zeit später hinter der Rhinplatte ein jähes Ende vor einer schwarzen Wolke. Wenn sich zwei Schiffe unter Spi begegnen, gibt es bekanntlich für eines ein Problem. So war es auch diesmal. Der Wind drehte und die Tide lief uns weg. So fuhren wir den Rest dann unter Maschine und legten bei nachlassenden Schauern und noch rechtzeitig in der Krückau an.
Ein ausgesprochen netter Abend in der trocknen Winterlagerhalle des WSE folgte.

Im nächsten Jahr geht die Reise von der Krückaumündung weiter, vermutlich elbauf hinter den Sänden nach Finkenwerder.

Als Sonderpreise wurden vergeben:
Der Doppelblockpreis ging an die WINNING III (Koblank) für die bemerkenswertesten Anreise direkt vom Hafengeburtstag in die Krückau.
Der Ariel Kielbolzen- Preis ging für die längste Eignerschaft in diesem Jahr an ARIEL (Heller).
Den Preis der Stadt Stade, das Stader Senklot ging dieses Jahr an LUISE (Lunau) für den Mut mit dem größten Tiefgang (1,6 m) zu fahren.
Der Preis der Fa Chr. Weimeister Nachf. ging an RAUNA (Schröder) als ältestes Schiff , RAUNA wurde 1913 erbaut.

Als Schnelligkeitspreise wurden vergeben:
Der Preis der Stadt Glückstadt ging an JULE (Dartsch) als "first ship home"
Der Kalfateisenpreis ging in diesem Jahr an TECTONA für das schnellste Schiff unter 7,5m (Ein Folkeboot ist, wie die Kenner wissen, zwar etwas länger, es gab aber keine Teilnehmer unter 7,5m)


Wir danken allen Helfern, vor allem aber dem Wassersportverein Elmshorn, der uns mit großer Gastfreundschaft und Offenheit unterstützt hat.

Rüdiger Dartsch
SY JULE

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