FOTOSTRECKE

German Open der 22er und der Edelholzregatta des VSaW

Kleine Bildercollection der German Open der 22er und der Edelholzregatta des VSaW. Starke Bedingungen mit viel Sonne und herrlichem Nordwestwind am Samstag - in Berlin auf der „Großen Breite“ ja immer die beste Windrichtung.

Fotograf Sören Hese: www.sailpower.de


Pressemeldung der 22 qm Schärenkreuzer
 
Die erste Klassenregatta seit 1937
 
Am Wochenende, vom 6. bis 8. Juli 2018, segelten die 22 qm Schärenkreuzer ihre erste Klassenregatta (German Open), letztes Mal im Jahr 1937, wieder auf dem Wannsee. Zum Auftakt wurde eine 3-stündige Langstreckenregatta gesegelt, Start war um 13.00 Uhr, vor dem Clubhaus des durchführenden Clubs, Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW), bis zur Rundungstonne im Jungfernsee bei der Glienickerbrücke und zurück zum Zieleingang wieder vor dem Clubhaus, bei böigen 3-4 Beaufort. Am Samstag folgten vier Wettfahrten bei herrlichem Segelwetter, mit 4-bis 5 Beaufort. Am Sonntag nochmals zwei Wettfahrten bei 2-bis 3 Beaufort. Der klare Gewinner, von insgesamt acht teilnehmenden Schärenkreuzern, über total sieben Wettfahrten, war die Mannschaft Matthias Grothues-Spork, Oliver Witte, Lika Valentien auf S 325, Pilgrim vom Berliner Yachtclub (BYC). 2. Rang, Paul Stübecke, Dirk Bogumil, Christian Guschke, auf G 114, Boheme, ebenfalls vom BYC, 3. Rang, Christian Schneider, Mark Grüger, Jonathan Larsen auf SWE 334, Ramona 2 vom durchführenden Verein VSaW.
 
Berliner Kolorit
Die 22-qm-Schärenkreuzer auf dem Wannsee in Berlin durchlebten eine ganz spezielle Geschichte. Da nach dem Ersten Weltkrieg eine internationale Regattatätigkeit nicht mehr erlaubt war, suchten die Berliner Segler Anschluss an die neutralen Ostsee-Länder. Nach damaliger Übereinkunft mit dem Schwedischen Seglerverband konnten ab 1925 wieder Regatten auf Schärenkreuzer-Klassen durchgeführt werden. Ab 1928 bis 1937 wurden alljährliche Sonderwettfahrten für 22-qm-Schärenkreuzer auf dem Wannsee, veranstaltet. Mehrmaliger Gewinner dieser Regatten war Dr. jur. James Bileski auf G 36 "Pusteback" vom Berliner Segel Club (BSC).

Aber das Schicksal war ihm nicht hold – er starb 1932 an einer Lungenentzündung. Wegen seiner jüdischen Abstammung, musste seine Familie aus Deutschland in die USA fliehen. Die "Pusteback" blieb auf dem Wannsee zurück. Das Boot hat die Kriegswirren überstanden und liegt heute am Bodensee. Der jetzige Eigner, Markus Mayer vom Yacht Club Langenargen, hat im Jahr 2012, die in den USA lebende Tochter von Dr. Bileski an den Bodensee eingeladen. Als sie auf das Schiff stieg, erzählte sie von vielen Erinnerungen und wie sie, als damals junges Mädchen, viele Stunden zusammen mit ihrem Vater auf dem Wannsee verbrachte.

Eine schöne und versöhnliche Geschichte, und sie geht weiter. 81 Jahre später, nach der letzten Austragung der Sonderwettfahrten im Jahr 1937, startet eine neue Ära mit der German Open im 2018, geplant ist, zukünftig diese Regatta wieder alljährlich durch zu führen.  
 
Adrian Schmidlin



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