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100 Jahre 12 Fuß Dinghy - gefeiert wird auch in Laboe !

2013 feiert das 12-Fuß-Dinghy sein 100-jähriges Bestehen. Der Engländer George Cockshott hat es entworfen, er gewann damit einen Wettbewerb der Boat Racing Association (BRA): Das knapp 3,7 Meter lange 12-Fuß-Dinghy war als Einheitsklasse gedacht, sollte sich zum Rudern ebenso gut eignen wie zum Segeln und auch als Beiboot gute Figur machen. Durch den relativ hohen Freibord konnte es man trotz der großen Segelfläche von 9,3 Quadratmetern auch bei mehr Wind noch sicher segeln.


Das gilt auch heute noch. In Lübeck auf der Wakenitz, aber auch auf vielen anderen Revieren werden die footers gesegelt. Im Jubiläumsjahr zur Regatta kommen sie wieder zusammen. In Hamburg, in Lübeck - und auch in Laboe anlässlich der German Classics:

Reinhard Schröder (GER 870) und das German Classics-Team laden die Klasse ein, auf eigener Bahn vor Laboe vom 23. bis 25. August 2013 mehrere Wettfahrten auszusegeln. Sie rechnen mit Teilnehmern aus den Niederlanden, Italien im Rahmen der International Friendship Serie für 12 Fuß Dinghies mit weiteren Events in Le Lac d'Aillette nähe Reims, Frankreich, 27. und 28. April 2013 und Kaag, Niederlande, 18. bis 20. Mai 2013.


"International 12 sailing on the Marine Lake, Rhyl."
1920s postcard published by Delittle, Fenwick & Co. 

1914 überzeugten die Eigenschaften der kleinen Jollen, der BRA 12 footers, die Segelwelt ebenso wie die niedrigen Baukosten, weshalb sich die footers rasch verbreiteten, international als erste Einheitsklasse (International 12 Foot Dinghy Class) anerkannt wurden und 1920 und 1928 zu olympischen Ehren kamen.

1920 in Antwerpen wurden Medaillen in 14 verschiedenen Klassen ausgesegelt und kein Teilnehmer musste auf Edelmetall verzichten. Denn in keiner Klasse gingen mehr als drei Schiffe an den Start. Das 12 Fuß Dinghy wurde zu zweit gesegelt, es starteten zwei Schiffe aus den Niederlanden. 1928 in Amsterdam gingen zwanzig Einhand-Segler vor Durgerdam auf gestellten Booten an den Start. Es siegte der Schwede Sven Thorell. Der Hamburger Edgar Beyn wurde für Deutschland fünfter, der legendäre Manfred Curry belegte für die USA Platz zehn.

Der Karriere des 12’-Dinghy tat der Verlust des Olympiastatus’ 1932 keinen Abbruch, in zahlreichen Ländern wird das hübsche kleine Boot auch heute noch intensiv gesegelt; besonders die Italiener haben ein Faible für die Klasse mit Oldtimercharme, Holz (Zeder oder Mahagoni), Klinkerbauweise und Gaffelsegel, und auch in der Schweiz, den Niederlanden oder Deutschland gibt es aktive Klassenvereinigungen. In den Niederlanden wird das Dinghy in seiner ursprünglichen Form gesegelt, in Italien gilt ein Minimumgewicht von 115 kg sowie – mittelmeeradäquat – eine Maximalsegelfläche von 10,6 m2, was ganz schön üppig ist und an der Kreuz harte Arbeit bedeutet.

In den letzten Jahren wurde hart daran gearbeitet, die 12 Footers wieder als internationale Klasse zu etablieren: "In recent years much progress has been made towards re-establishing the 12' Dinghy as a truly international class. New Class Associations have been founded in Turkey, Slovenia, Switzerland and France and the Dinghy World Cup sailed in Venice during June 2011 attracted 104 boats representing 10 countries," heißt es auf der Klassenwebsite www.12footdinghy.org.
Zwei dort dokumentierte Protokolle belegen den Willen, die auseinander gedrifteten Klassenregeln wieder zu vereinheitlichen: das Jolanda und das Martine Protocol.

Während die Niederländer das Boot eher traditionell halten, ist man südlich der Alpen experimentierfreudiger. Alurigg etc.
Apropos Einmannboot: Heute segeln – natürlich – auch Frauen das Boot allein - und das Dinghy darf mittlerweile auch zu zweit gesegelt werden.


Literatur:

Int website: www.12footdinghy.org
Weitere Infos hat M.S. Kreplin zusammengetragen und ist in der aktuellen Ausgabe der YACHTclassic besonders der Fragestellung nachgegangen, welche Modifikationen Cockshotts Dinghy mittlerweile erfahren hat.

Fotos: www.12footdinghy.org, Schroeder, Archiv

Foto: hanseboot / N. Maack



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