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Eine neue "Germania"

Schoneryacht "Germania"

Der 47,2m lange Schoner „Germania“ soll 102 Jahre nach seinem ersten Stapellauf erneut segeln. Wie die Zeitschrift "Classic Boat" berichtet, soll die Factoria Naval de Marin Werft im spanischen Vigo begonnen haben, eine Replik der berühmten Krupp-Yacht zu bauen. Der Rumpf soll schon fertig sein.

„Germania“ wurde 1908 von Max Oertz gezeichnet und von der Krupp-Germania-Werft in Kiel gebaut. Das 250 Tonnen schwere Stahlschiff segelte erfolgreich in Cowes gegen die britische Flotte. Während der Sommerregatten konnte die "Germania" die Wettfahrt um den von Wilhelm II. gestifteten Kaiser-Pokal mit Abstand für sich entscheiden und brach mit ihrer hohen Durchschnittsgeschwindigkeit alle bisherigen Rekorde.

Der Kaiser war von der „Germania“ - "deutsch vom Kiel bis zum Flaggenknopf" - so begeistert, dass er selber eine neue „Meteor“ nach dem „Germania“-Vorbild in Auftrag gab, um seinen Traum von der führenden Yachtbaunation Wahrheit werden zu lassen.

Unter Deck war die "Germania" - dem Zeitgeschmack entsprechend - sehr wohnlich ausgebaut war. Es gab ein Wohnzimmer mit Kamin, Speisezimmer, Damensalon mit Klavier, Eignerdoppelkabine, drei Gästekabinen, Dienerkabine, Messe und Kabine für Kapitän und Steuerleute, Küche, Mannschaftsunterkünfte (Vorschiff). Eine Antriebsmaschine war nicht eingebaut.

„Germania“ wurde 1914 in England vom Kriegsausbruch überrascht, vom britischen Zoll in Southampton als Prise beschlagnahmt und zur Versteigerung gebracht.Später ersteigerte sie ein Amerikaner. Der Schoner segelte unter den Namen „Exen“ und „Half Moon“ vor der US-Ostküste und sank 1930 in einem Sturm bei Key Biscayne.

Sollte die erste „Germania“ in Spanien tatsächlich wieder auferstehen, wäre das eine Sensation. Laut "Classic Boat" ist das Nachbau-Projekt vom Auftraggeber lange geheim gehalten worden, weil er seiner Frau das Schiff zum Geschenk machen wolle.



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