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Neue Perspektiven für die "Stiftung Hamburg Maritim"

Aus dem Newsletter Nr.20 der Stiftung:

Es hatte sich schon länger angekündigt: Mit Jahresende 2011 stellt der in Insolvenz befindliche Beschäftigungsträger „Jugend in Arbeit Hamburg e. V.“ seinen Betrieb ein. Jugend in Arbeit (JiA) war über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren maßgeblich an der Sicherung des maritimen Erbes Hamburgs beteiligt und seit Stiftungsgründung Partner der Stiftung bei zahlreichen Projekten: bei der Restaurierung unserer historischen Schiffe, den 50er Schuppen und der Hafenbahn. Die massiven Einsparungen bei den Ein-Euro-Jobs erschwerten das Vorankommen bei den gemeinsamen Projekten zuletzt immer stärker. Trotz aller gemeinsamen Bemühungen, Mobilisierung der Öffentlichkeit und Appellen an die Politik war Jugend in Arbeit Hamburg e. V. letztlich nicht zu retten. Kein Einzelfall übrigens - aufgrund der Ein-Euro-Kürzungen spielt sich gegenwärtig ein regelrechtes Träger-Sterben ab, nicht nur in Hamburg.

Im Hintergrund hat es vielerlei Bestrebungen gegeben, wenigstens Teile des Projekts fortzuführen. Allmählich zeichnet sich ab, wie es nach der Insolvenz weitergehen könnte: Voraussichtlich wird die Stiftung Berufliche Bildung Hamburg (SBB), einer der großen norddeutschen Bildungsträger, Teilbereiche des Ausbildungsbetriebs übernehmen und fortführen. Dann würde immerhin die Holzhalle mit dem Bootsbau auf der Werft in Harburg weitergeführt, mit einem Dutzend der dort beschäftigten Mitarbeiter, darunter auch Bootsbaumeister Peters. Der neue Träger soll wieder „Jugend in Arbeit Hamburg“ heißen, dahinter wird aber nicht mehr „e. V.“ stehen, sondern „gGmbH“ (gemeinnützige GmbH). Die Entscheidung soll noch vor Weihnachten fallen.

Dies könnte bedeuten, dass weiterhin etwas für die Stiftungs-Schiffe getan werden kann, die seit vielen Jahren im Winter dorthin zur Überholung kamen. Problem: Die letzten Lehrlinge machen ihren Abschluss im Dezember/Januar, und es gibt noch keine neuen bewilligten Maßnahmen. Dennoch werden Bewerber für Ausbildungsplätze gesucht. Daran ist auch die Stiftung beteiligt: Mit ihren Sponsoren und Betriebsvereinen will sie die Ausbildungsvergütung für vier Bootsbaulehrlinge refinanzieren. Diese Azubis sollen bevorzugt für die historischen Schiffe arbeiten.

Im Bereich der 50er Schuppen hat die Stiftung bereits jetzt bzw. zum Beginn des nächsten Jahres fünf Mitarbeiter von JiA übernommen, sodass die Arbeiten an den Schuppen weitergeführt werden können. Wenn auch nicht mehr mit einer „Man-power“ von bis zu 120 Mitarbeitern wie in den vergangenen 10 Jahren.

Stiftung Hamburg Maritim



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