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Oldtimerregatta des SMCF 2005

Pünktlich am ersten Wochenende der letzten großen Bootsmesse im Jahr, der Interboot in Friedrichshafen, findet alljährlich die Oldtimerregatta des SMCF Friedrichshafen statt.

Schon am Vorabend treffen die verschiedensten Oldtimeryachten vom ganzen Bodensee im hinteren Bundesbahnhafen ein, der auch als Vorführhafen der Messe dient.
Der Hafen ist in Erwartung der Messe mit buntem, quirligem Leben erfüllt. Teure, neue Vorführboote liegen an den Stegen. Bunte Flaggen wehen überall, Zelte der Aussteller stehen am Ufer und noch in der Abenddämmerung flanieren die Friedrichshafener am Hafen entlang, um die lebendige Atmosphäre des Hafens zu erleben und die letzten sommerlich lauen Abende zu geniessen.

Die Oldtimer liegen die ganze Woche an einem eigenen Steg, an dem sie vom Messepublikum aus nächster Nähe bewundert werden können.
Der Faszination der verschiedenen, in der Abendsonne leuchtenden Mahagonirümpfe mit ihren Messingbeschlägen, der Teakdecks, der filigranen Holzmasten und der Geborgenheit und Schutz ausstrahlenden Kajüten mit ihren kleinen Bullaugen, können sich die Messebesucher nicht entziehen, auch wenn sie sich für moderne, pflegeleichtere Kunststoffboote interessieren.

Nachdem es noch in der Woche davor mehrere Tage lang bei schönstem Sonnenschein einen schönen Nordost mit für uns Binnensegler beachtlicher Stärke hatte, herrschte bei der diesjährigen 25. Oldtimerregatta des SMCF wieder das schon fast traditionelle, stabile, herbstliche Hochdruckwetter mit wenig Wind vor. Das sind Wetterlagen, bei denen es nachts zwar schon empfindlich kalt werden kann, tagsüber aber noch angenehm warm wird. Auf den Bergen hat man bei herbstlicher Stimmung wunderbare Fernsicht. Es kommt dann vor, dass der Bodensee nun tagelang im Nebel liegen bleibt oder dass der Nebel sich erst sehr spät am Tag auflöst.
So war es auch bei der 25. Oldtimerregatta des SMCF.

Der Start erfolgte pünktlich um 10 Uhr seewärts der Friedrichshafener Schlosskirche und die Yachten zogen bei sehr leichten, strichweisen Winden in Richtung der ersten Tonne, die am Kippenhorn vor Immenstaad lag. Es sah so aus, als sei der bessere Wind in Landnähe zu erwarten.
Noch bevor die Boote vor Seemoos waren, war der Nebel unmerklich immer dichter geworden. Man segelte nun hoch am Wind so lange bis das Ufer nahe kam, um sich dann wieder mit einen Schlag zur Seemitte hin den nötigen Raum zu verschaffen. Einigen Kielbooten wurde diese Taktik allerdings zum Verhängnis: sie liefen bei immer dichter werdendem Nebel mit Sichtweiten von schliesslich unter 50 m im flachen Wasser der Fischbacher Bucht auf schlammigen Grund und brauchten wertvolle Zeit, um wieder frei zu kommen.
Auf den meisten der alten Boote gibt es keine Navigationsmittel wie Log oder gar GPS, so war auch das Finden der Wendetonne vor Immenstaad mehr ein Glücksspiel. Aus dem kreuzenden Dampferkurs und Geräuschen von Land konnte man ahnen, dass man sich in der Nähe der Anlegestelle Immenstaad befand. Etwas weiter westlich musste die Tonne sein. Signale mit der Tröte brachten zwar Antworten von anderen Regattateilnehmern in der Nähe. So falsch konnte man also nicht liegen. Ab und zu sah man dann die Silhouette eines anderen Bootes, das man eigentlich schon weiter vorn glaubte, sich aus dem Nebel lösen und wieder verschwinden. Aber wo war die Tonne?

Inzwischen war von oben blauer Himmel zu sehen und es wurde deutlich wärmer. Mit viel Glück, anhand von Stimmen, die man im Nebel hörte und Rufen wurde die Tonne dann schliesslich doch gefunden. Plötzlich war sie, zunächst schemenhaft, dann immer deutlicher erkennbar, aus dem Nebel aufgetaucht. Friedlich stand sie da wie auf einer Lichtung und das Beobachtungsboot der Wettfahrtleitung daneben. Es wäre hilfreich gewesen, wenn man dort ein deutlicheres Signal gegeben hätte.

Nach der Umrundung der Tonne ging es zunächst auf Spinnakerkurs zurück zur Tonne Langenargen. Es wurde immer sonniger und wärmer und plötzlich sah man auch wieder das Ufer.
Leider wurde nun der Wind immer schwächer und er kam vorlicher, so dass der Spi bald nicht mehr gefahren werden konnte. Die Anfahrt auf die Tonne von Langenargen wurde so noch mal zur Geduldsprobe. In Langenargen war dann endlich der abgekürzte Zieldurchgang.
Von den 16 gestarteten Booten haben schliesslich nur acht die Wettfahrt ordnungsgemäß beendet. Die meisten haben wegen des Nebels aufgegeben, einige hatten die Tonne Immenstaad nicht gefunden.

Regattaergebnisliste

Klaus Steinlein


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