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"Wyvern" wird gerettet

Es ist schon faszinierend, welch hohe Wertschätzung alte Yachten in Norwegen genießen, insbesondere die originalen Schiffe von Colin Archer. Zu ihrer Erhaltung oder - wie am letzten Sonntag geschehen - zu ihrer Bergung werden enorme Anstrengungen unternommen. Die Colin Archer Yacht "Wyvern" (1897) wurde aus 50 Metern Tiefe geborgen und auf die Plattform des Schleppers "Island Constructor" gesetzt. Die norwegische Presse berichtete täglich. Die "Island Constructor" ist jetzt auf dem Weg nach Stavanger und wird noch heute zurück erwartet.

Die "Wyvern" sank vor einem Monat, am 11. Juli, im Seegebiet östlich Öland - während der Teilnahme an den Tall Ships’ Races - nach einem plötzlich auftretenden Wassereinbruch. Die Wellen sollen zu dieser Zeit meterhoch gewesen sein. Alle Besatzungsmitglieder konnten von der schwedischen Seenotrettung geborgen werden.

Die Rettung der "Wyvern" erinnert an den Untergang (1997) und die Bergung (1998) der RS 10 "Christiania". Auch sie wurde aus großer Tiefe geborgen und wieder hergestellt.


Alle Fotos: Aftenbladet

"Wyvern" wurde von Colin Archer für den britischen Holzhändler Frederick Croft als 60' Yacht entworfen und 1897 von der Werft Porsgrunn gebaut.

Nach dem Verkauf des Schiffes an Eigner in Deutschland und Norwegen ging das Boot an ein Ehepaar aus Großbritannien über, das 27 Jahre auf dem Schiff lebte. Während dieser Zeit überquerte die Wyvern zwölfmal den Atlantik und umrundete in den 1950er Jahren einmal komplett die Erde.
Die Wyvern wurde 1978 in schlechtem Zustand auf Ibiza entdeckt und kehrte nach Norwegen zurück. Das Boot wurde auf private Iniative vollständig restauriert und 1984 an das Stavanger Maritime Museum übergeben.
Die Wyvern befuhr seitdem Nord- und Ostsee mit Freiwilligen und nahm regelmäßig an Segelregatten teil.

"Wyvern" hat sich "hervorragenden Zustand befunden und zuvor viel schlechteres Wetter durchgestanden als diesmal" sagte Bitte Bakken, der Direktor des Maritime Museums in Stavanger dem Norwegischen Rundfunk. "Wir können uns nicht erklären, wie das geschehen konnte".  Die schnelle Bergungsaktion ist dem Einsatz des Bürgermeisters von Stavanger, privaten Sponsoren und Firmen aus der Ölindustrie zu verdanken.


"Wyvern"
(Foto: Stavanger Maritime Museum)

Link zum Aftonbladet mit vielen weiteren Fotos und Videos zur Bergung!
Aftenbladet



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