REGATTA

Ochseninseln: Hotspot zum Verlieben

Foto: Arnulf Dahm

Midsommer Classics feiert Premiere

Der nordische Sommer begann in diesem Jahr bereits Anfang Mai, die Sonne brannte vom Himmel, die Segler schwitzten in lauen Ostwindlüftchen bis, ja bis zum Wochenende der ersten Midsommer-Classics-Veranstaltung. Schon die Anreise zu den Ochseninseln in der Flensburger Förde geriet für manchen zur wirklichen Herausforderung. Süd-West mit 4-5 bft. auf der Förde boten den Skippern eine gute Möglichkeit, ungeübte Crewmitglieder mit den Tücken von Winschen und Schoten vertraut zu machen und schnelle Wenden nahezu in Serie zu üben. Bisher wurden die Ochseninseln auf der Anreise nach Flensburg immer an Steuerbord, sprichwörtlich rechts liegen gelassen, diesmal hieß es, sich einen guten Platz am Steg oder den Moorings zu sichern oder einen geeigneten Ankerplatz in der Bucht zwischen den beiden malerischen Inseln zu finden. Hier der Bericht von Heiner Kreuz:

Selbst Wind, Regen und ungewohnt fröstelnde Temperaturen konnten der Premiere dieses neuen Regatta-Highlights nichts anhaben. Der unvergleich-liche Standort „Große Ochseninsel“ in der Flensburger Förde hat wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Das Regattateam um Heiner Kreuz und die „Insulaner“ vor Ort wa-ren Tag und Nacht in Gange und ließen das Treffen der klassischen Segelyachten durch großes Engagement zu einer erfolgreichen Veranstaltung werden. Die Betreiber der „Großen Ochseninsel“ hatten schon in den ersten Kontakten auf Hafengeld und andere Gebühren verzichtet. Dieser Umstand machte die Entscheidung für diesen Veranstal-tungsort leicht. Der Hintergrund: Die vier Pächter der Ochseninsel sind dort seit vier Jahren aktiv und restaurieren/renovieren die Gebäude und Anlagen der Insel in Eigenarbeit und ohne Fremdmittel. Das heißt, sie brauchen eigentlich jeden Cent. Trotzdem haben sie bei dieser Verranstaltung auf die eigentlich dringend benötigten Liegegebühren verzichtet. Darüber hinaus haben sie noch zusätzliche Liege-möglichkeiten geschaffen und andere Wasserfahrzeuge ferngehalten. Vielen Dank für dieses einmalige Engagement!

78 Yachten fanden ihren Weg zu der „Ersatz-Veranstaltung“, die sich als echter Gewinn erwies – wegen der Fußball-EM und des großangelegten Public Viewing konnte der Flensburger Hafen nicht angesteuert werden. Statt dessen genossen die Teilnehmer das ungewöhnliche Insel-Ambiente mit Musik, Essen und Trinken auf der Wiese, der Inselgaststätte und in der Werfthalle.

Samstag früh folgten Wecken und Ruf zum Frühstück mit dem „Guten Morgen“ Song durch die „Insulaner“. Die Versorgung der Teilnehmer mit einem umfangreichen Frühstücksbuffet, an den Abenden mit leckerem Essen und Getränken funktionierte hervorragend. Die Wettfahrtleiter, Norbert Lucassen und Oliver Jürgensen, baten zur Steuermannsbesprechung, doch zur geplanten Startzeit gingen schwere Schauerböen durch die Flensburger Förde und der erste Schuss musste um 20 Minuten verschoben werden. Dann gingen die Yachten und Jollen bei frischen westlichen Winden (5Bft. im Mittel) auf den Regattakurs. Die großen Schiffe und die Meterklassen im ersten Start folgten der großen Bahn bis Neukirchen-Grund. Alle Anderen aus dem 2. und 3. Start gingen auf die kleine Bahn bis Holnis. Bei viel Sonnenschein und einigen wenigen Schauern verlangte der starke, in Böen stürmische Wind den Crews volle Leistung ab. Zerissene Segel, ein gebrochener Spi-Baum und kleinere Undichtigkeiten gingen auf das Konto der starken Böen, einige Schiffe brachen die Wettfahrt dann doch ab und verholten sich lieber in den gemütlichen Hafen.

Oliver Berking ließ es sich als langjähriger Veranstalter der Flensburger Robbe & Berking Classics nicht nehmen, mit seiner frisch restaurierten „Sphinx“ an den Start zu gehen. Die 12mR Yacht, ehemals „Ostwind“, segelte die erste Regatta nach langer Restaurie-rungszeit und ging erwartungsgemäß als schnellstes Schiff auf der großen Bahn ins Ziel. Das schnellste Boot auf der kleinen Bahn war die Laurin 31 „Kegel“, die für den Sieg auch den Robbe & Berking-Wanderpokal erhielt.



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