Restaurierungsseminar 2005
Da ist dieser herrliche Blick über die Strander Bucht nach Schilksee und Laboe, Morgendunst und vorsichtige Sonnenstrahlen huschen über das Wasser, später sind es 14 Footer, die keine Minusgrade scheuen – wir hocken auf einer baumlangen Teakbohle, im Rücken das Naturschauspiel und vor uns zwei engagierte Bootsbaumeister, die großzügig ihr jahrelang erworbenes Wissen unter die Seminarteilnehmer streuen. Keine Frage wird in den kommenden zwei Tagen unbeantwortet bleiben (auch wenn die Fragen + Antworten nicht gerade das riesige Arbeitsprogramm minimieren...). Die 22 Teilnehmer, darunter 4 (vier!) interessierte Seglerinnen, sind aus Oslo, Berlin, Hamburg, Lübeck, Flensburg oder Kiel angereist mit ganz unterschiedlichem schiffs-background und Wissensstand. Das stellt die Bootsbaumeister Uwe Baykowski und Georg Wawerla noch längst nicht vor ein Problem. Mit viel Humor und sicht- und fühlbarer Liebe zu Material und Schiffen führen die beiden in die „basics“ der Bootsrestaurierung ein. Schäften, Lamellieren, Spanten ersetzen (da darf man dann eine „Harfe“ bauen), Nieten und Leimen stehen ebenso auf dem voll gestopften Programm wie Farben- und Lackkunde, Werkzeugkunde und eine umfassende Einführung in die einschlägige Literatur, die einsam rätselnden Seglern schnell weiterhelfen kann. Die Vermittlung eines ansatzweisen „know how“ ist jedoch nur ein Teil des Seminars, das in den Werfthallen des Kieler Yachtclubs in Strande stattfand. Die Seminarteilnehmer können viel untereinander klären, lernen sich und die Probleme der anderen (eigentlich auch meistens die eigenen) kennen und bekommen viel Lust und Mut mit auf den Weg, das eigene Schiff auf Hochglanz in die kommende Segelsaison zu schicken. Nicht zu vergessen der gemütliche Samstagabend am Kaminfeuer im Fischrestaurant, der sich natürlich ebenso um Schiffe und Restaurierungsfragen drehte. Für die beiden Bootsbaumeister ein 16-Stunden-Tag, für uns ein motivierendes und erlebnisreiches Wochenende, das wiederholt werden sollte.... HP
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