Max Oertz Regatta - das erste Highlight der Saison


Die Sonne lachte, der Ostwind blies und alle waren glücklich. 24 Klassiker hatten sich in Neustadt versammelt, um das vom Orga-Team MOR bestens organisierte Fest mit Segeln zu zelebrieren.


Max Oertz, der berühmte Yachtkonstrukteur und Sohn von Neustadt wird nun schon zum 21.Mal mit dieser besonderen Regatta geehrt, letztes Jahr wurde sogar eine Max-Oertz-Statue enthüllt.

Sportliches Segeln

Aus Dänemark angereist (per Trailer) kamen unsere dänischen Freunde Torben und Heine mit ihren beiden Juniorbåder (vulgo Folke Junior) und belegten auch gleich die vordersten Plätze. Sie konnten dem frischen Wind von 15-20 kn auf ihren kleinen Booten am besten mit ihrem Körpertrimm Paroli bieten und brachten die Mini Folkes fast zum Fliegen. Der günstige KLR half natürlich auch.

Am Freitag bei den 2 Up and Down Wettfahrten waren sie nicht zu schlagen, am Sonnabend bei der eigentlichen Max Oertz Wettfahrt mussten sie allerdings Klaus Birkhoff und Holger Rieck auf dem Knarrboot Triton den Vortritt lassen.

Der 12er Anita kamen mit reichlich jungen Leuten auf die Bahn die auch ordentlich mit dem Riesenspi kämpften. Auch der 8 KR Seekreuzer Wings of Wismar war jung besetzt, genauso wie viele andere angereisten Yachten. Welch erfreuliche Entwicklung.

Besonders hervor stach das an ein offenes Wikingerboot erinnernde Sundboot TORA mit Vater und Sohn und seinen braunen Segeln hervor. Und ein besonders schönes Beispiel für alt und jung auf einem Boot bildeten Timo Lantzsch (32) und Guntram Koch (88) auf dem 42 Fuß S&S Riss Lucky Star. Timo zog die Strippen und Guntram steuerte souverän durch das manchmal enge Feld. Als double handed Crew können sie sich blind aufeinander verlassen, kein Wunder, sie segeln auch schon zusammen, seit Timo laufen kann.

Nicht nur sie, auch alle anderen hatten ihren Spaß, ob Schäre, Folke, Seefahrtskreuzer oder die Crew der schönen Rafale.

Oliver Bahr‘s Andromeda diente diesmal als Startschiff. Ein herrlicher Anblick, so schön, dass manch einer gar das Starten vergaß. An Bord tat Wettfahrtleiter Enno Thyen und seine Crew einen hervorragenden Job, nur einmal mussten sie 2 Frühstarter disqualifizieren.

Freud und Leid

Die beiden Jungs auf dem DLRG Schlauchboot und die Crew vom kleinen Seenotrettungsboot HENRICH WUPPESAHL von der DGzRS hatten einen ruhigen Job. keine Rammings, kein Bruch und niemand ging über Bord. Schöner kann es nicht laufen. Trotzdem ein angenehmes Gefühl die ehrenamtlichen Profis im Rücken zu haben. Vielen Dank dafür.

Großer Dank auch an die Schwester von Walter Koblank, der vorletztes Jahr bei der Anfahrt mit seinem Vertenskreuzer WINNING über Bord ging und ums Leben kam. Sie überreichte der MOR eine großzügige Spende im Andenken an ihren Bruder, der die MOR so geliebt hatte und immer einen lustigen Spruch parat hatte. Walter, Du wirst im Herzen immer dabei sein.

Kultur und Kulinarik

Für das leibliche Wohl war auch wieder bestens gesorgt. Manfred Miera und sein Team von der Meeresküche zauberten jeden Morgen ein fantastisches Frühstück auf die Back, es soll Leute geben, die nur deshalb ach Neustadt kommen. Spargelessen war auch wieder super und am Abend gab es eine cooles Duo Antonia und Tony, von Lutopia, die zu zweit soviel Sound machten wie eine ganze Band. Leider war dadurch der Bierwagen auf dem Vorplatz etwas verwaist und die schöne Playlist, die eine Helferin vorbereitet hatte fand wenige Tänzer.

Meeresküchen Chef Manfred war mit seiner Dana 40 CHERIE tagsüber auch auf der Bahn, sein Team hatte aber Küche, Gaststube und Terrasse bestens im Griff.

Nach der Wettfahrt am Sonnabend gab dann noch Jan von der Bank sein Bestes und las aus seinen Büchern „Die Farbe der See“ „Hundewache“ und „Backe baut’n Boot“ vor, coole spannende Literatur, gut für einen entspannten Segel-Urlaub.

Für die Preise hatte sich das Orga-Team etwas Besonderes einfallen lassen. Statt der ewigen Gläser gab es diesmal gesandstrahlte Windlichter aus den Schleswiger Behinderten-Werkstätten – tolle Idee. Den Abend beenden durfte dann das Irish Folk Duo One pint More, das bis Mitternacht zum Tanz aufspielte.

Farvel and see you next year

Am Sonntag ging’s dann, nach einem weiteren Frühstückshighlight, gestärkt auf die für einige lange Heimreise.

Alle sind sich einig, ein absolut gelungenes Fest für Klassiker-Freunde, familiär und kuschelig, hyggelig weil mit etwa 100 Teilnehmern überschaubar. Es wird mehr Wert auf das Wiedertreffen und den Austausch nach der langen Winterpause mit kulinarischen und kulturellen Highlights als auf das reine Regattieren gelegt. Es dürfen aber gerne wieder mehr Boote werden. Die 50 können wir schon anpeilen. Des Autor’s Herta, zur Zeit noch deck – und motorlos auf dem Trockenen soll nächstes Jahr dabei sein, wir sind auf den Geschmack gekommen.

Dank an alle Teilnehmer, das Orga-Team, die Meeresküchen Crew, DGzRS und DLRG und an alle Sponsoren und Neustädter, die dieses Event so einzigartig machen.

Tommy Loewe

Mehr vom Autor zur MOR auch im Magazin FLOAT

Alle iInfos zur MOR, link zu mehr Bildern usw. auf www.max-oertz-regatta.de