Diessner-Holzboot Regatta 2022: kein Wetter für Drachentöter
Am vergangenen Wochenende (10./11.09.2022) setzt der Wettergott ein deutliches Zeichen, dass der Sommer vorbei ist und schickte die ersten Herbstgrüße in Form von Westwind, Regenschauern und knackigen Böen über den Ammersee. Vielleicht lag es an der Wettervorhersage, dass sich zu den bescheidenen Meldezahlen noch einige erkältungsbedingte Absagen gesellten, so dass am Samstagmorgen ein kompaktes Feld von 16 Booten zur ersten Wettfahrt an der Startlinie erschien.
Die Wettervorhersage passte und dementsprechend groß war der Druck auf Rigg und Besatzung der Drachen, Schärenkreuzer, 6mR, J-, H- und O-Jollen sowie eines Holzpiraten. Während die Kielboote relativ unbeeindruckt von den Drückern ihre Runden segelten und sich Stephan Wilhelmy und Rainer Birkholz mit ihren Drachen an der Spitze duellierten, kämpften insbesondere die J-Jollen mit den für diese Boote grenzwertigen Bedingungen. Nachdem eine Kenterung, Materialschäden und die Flucht von Teilnehmern in den Hafen das Feld spürbar dezimiert hatte, entschloss sich die Wettfahrtleitung zu einer Pause, um leider vergeblich auf eine Besserung der Wetterbedingungen zu warten.
Mit Setzen der „AP“ über „A“ begann für die Segler der gesellige Teil der Veranstaltung und für einige Boote der Boxenstopp. Am Sonntag waren die Bedingungen weniger ruppig und die Mannschaften der schnellen J-Jollen gingen wieder bis ans Limit und manchmal auch darüber hinaus. Aber es half nichts: Bei Böen bis über 20 Knoten hatten die Jollen gegenüber den Kielbooten keine Chance und nach 6 Wettfahrten teilte sich die Ergebnisliste auch folgerichtig in eine vordere Gruppe mit den Kielbooten und eine hintere mit den Jollen auf.
Gewonnen haben die Diessner-Holzboot Regatta 2022 Stefan Wilhelmy (DSC), Grit Scharnowski und Florian Wider (RCO) auf dem Drachen, GER 444, gefolgt von Rainer Birkholz (ASC), Jörg Heinemann und Rainer Kloos (alle ASC), ebenfalls auf einem Drachen, GER 414. Dritte wurden ebenfalls auf einem Drachen Michael Wald (ASC), Udo Lang (SGH) und Andreas Reim (SGH), GER 165. Ben Hagenmeyer, Florian Warken und Matthias Neumann (alle drei DSC) erreichten mit ihrer J-Jolle, GER 5, Platz 7 als schnellstes Nicht-Kielboot.
Mit diesen rasanten letzten Wettfahrten ging die „Ammersee Classics“ Regattaserie für 2022 nun doch schon zu Ende. Soll es wirklich schon Herbst werden? Sollen die Boote wirklich so langsam schon wieder ins Winterlager? Es liegt Wehmut in der Luft – aber es wird noch ein paar gute Segeltage geben bis die Seeruhe am 01. November am Ammersee startet und dann, ja dann kommt die Vorfreude auf 2023. Bis dahin noch sehr gute Segelwochen und wir sehen uns in 2023 wieder.
Einen ganz herzlichen Dank an alle Teilnehmer*innen aus Nah und Fern, an alle die eine Anreise aus anderen Segelrevieren mit ihren Booten und ihren Crews nicht gescheut haben; Danke an alle veranstaltenden Segelclubs mit ihren zahlreichen Helfer*innen. DANKE!