Wischhafen ist einer dieser Orte an der Elbe, die den Reiz dieses Wassersportreviers ausmachen. Die Wischhafener Süderelbe ist zwar längt nicht mehr das, was sie mal vor der Eindeichung der ehemaligen Elbinsel Krautsand war. Sie ist aber immer noch ein wunderschöner Nebenarm der Elbe, wo man herrlich an dem langen Steg des Wischhafener Yachtclub Niederelbe oder im alten Hafen liegen kann. Und Wischhafen ist Schifffahrtsgeschichte, genauer Küstenschifffahrtsgeschichte, der das auf ehrenamtliche Arbeit aufbauende Kehdinger Küstenschifffahrtsmuseum ein Denkmal setzt. Also ein überaus lohnendes Ziel, das – dem Prinzip der Elbe-Klassik folgend – durch eine Geschwaderfahrt und kleine Wettfahrt erreicht werden sollte.
Wenn das Wetter immer so von der Vorhersage abweichen würde, wie am letzten Wochenende, könnte man sich nicht beklagen. Jedenfalls kam irgendwann statt Regen die Sonne durch und beleuchtete die Klassiker in einem sehr schönen Licht, als sie sich vor der Pinnaumündung in der Pagensander Nebenelbe trafen. Dem Führungsboot, der Luise folgend ging es elbabwärts. Die Luise war hurtig unterwegs, aber durch gelegentliches Beidrehen konnte die Flotte von etwa 20 Booten beisammengehalten werden. Nicht alle mochten ihrem Kurs in die Glückstädter Nebenelbe folgen, hat sich doch in der südlichen Einfahrt eine Sandbank vorgeschoben, so dass nur eine schmale nicht eben gut ausgetonnte Rinne zwischen ihr und dem Radarturm verbleibt. Alle Klassiker meisterten diese Herausforderungen gut, gelegentliches Festkommen gehört ja für die Reviererfahrenen zum Segelalltag.
Etwa beim Kernkraftwerk Brokdorf drehte dann die Luise bei, die Klassiker sammelten sich und die kleine Wettfahrt zur Einfahrtstonne nach Wischhafen konnte bei einer guten westlichen Brise starten. Das zweite Schiff an der Tonne sollte den Preis der Stadt Glückstadt erhalten, was am Ende die Luise und die Elfra, ein übergroßer gaffelgetakelter Jollenkreuzer unter sich ausmachten, weil sie das restliche Feld doch deutlich abgehängt hatten.
Was gehört sonst noch zu einer Elbe-Klassik? Klatsch und Tratsch am Liegeplatz, gemütliches Beisammensein im Freien bzw. am geöffneten Bootshallentor, Preisverleihung.
Und– ein kleiner Höhenpunkt im diesen Jahr - die Vorstellung des Kehdinger Küstenschiffahrtsmuseum durch Lars Lichtenberg, dem Vorsitzenden des Museumsvereins. Beeindruckend was Ehrenamt in 27 Jahren hier geschaffen hat. Allen die noch nicht in Wischhafen waren sei gesagt, es lohnt sich!