Elbe-Klassik am 5. und 6. September


Den Zeitumständen geschuldet ist die Elbe-Klassik in diesem Jahr nach einem etwas abweichenden Konzept geplant. Wir treffen uns bei Glückstadt um ca. 11 Uhr, unserem letzten Hafen und segeln gemeinsam stromab bis die Tide kentert. Mit dem auflaufenden Wasser geht es dann wieder aufwärts an Glückstadt vorbei in die Pagensander und danach in Haseldorfer Binnenelbe. 


Dort wollen wir gemeinsam (für die, die mögen) ankern. Die Schiffe liegen in Sicht- und Rufweite, aber alle mit ausreichendem Abstand zueinander. An dem vorgesehenen Ankerplatz bei Bishorst ist bei normalen Tideverhältnissen auch für Kielschiffe bei Niedrigwasser ausreichend Wasser vorhanden.

Gerne möchten wir den einen oder anderen ermutigen, auf seinem Schiff Musik zu machen. Das Wasser trägt den Schall weit und ersetzt ein Stück weit das fehlende gemütliche Beisammensein. Während der Nacht können wir uns am Schein der verschiedenen Ankerlichter erfreuen und spüren, dass wir doch irgendwie eine Gemeinschaft sind.

Am Sonntag ist dann Zeit für die Heimreise.

Tide Sonnabend: HW Glückstadt 6:01 und 18:06
NW Glückstadt 0:37 und 12:40

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir würden uns aber über Interessenbekundungen freuen, damit wir wissen, wer mit welchem Schiff teilnehmen möchte. Außerdem werden wir an allen Interessenten kurz vor dem Termin eine nähere Verklarung zum Ablauf der Veranstaltung versenden. Bitte eine formlose e-mail an a-p.ruland@t-online.de mit dem Betreff „Elbe-Klassik 2020“ schicken.

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Zur Einstimmung

Lassen wir Heinz von Broock zu Wort kommen, der dieses Gebiet in seinem Buch „Das Stromgebiet der Niederelbe“ 1958 so eindrücklich beschrieben hat:

Langsam sind wir weiter aufwärts gekommen. Querab von Scholenfleth bemerken wir eine Insel. An diese segeln wir dichter heran, da backbord voraus verdächtig Binsenbüschel aus dem Wasser ragen. Als wir diese kleine Insel passiert haben, steuern wir dicht an die vor der Einfahrt nach Haseldorf liegende Insel heran und folgen deren Nordostseite.

Der Kielkreuzer konnte es wegen seines Tiefganges nicht wagen, hinter uns herzusegeln. Von Bishorst aus nimmt er Kurs Südsüdwest und hält auf das erste Stack zu, das auf der gegenüberliegenden Insel, Buhnenberg genannt, sichtbar wird. An der Ostseite vom Buhnenberg und der Insel Auberge folgt ein wenn auch nur kurzes Stack dem anderen. Der Kielkreuzer handelt daher richtig, wenn er dicht an den Stackköpfen vorbeisegelt. Hier hat er reichlich Wasser. Der Auberg ist durch einen schmalen Graben von der Drommel getrennt. Hier heißt es für den Kielkreuzer aufzupassen. Am besten segelt er jetzt einen Kurs auf einer zwischen dem letzten Stackkopf des Buhnenberges und dem ersten Stackkopf der Drommel gedachten Linie. Auf dieser Linie hat er Wasser genug. Und bald hat er das Dwarsloch zu fassen, wo er zu Anker geht.

Von unserem Inselchen aus, dem wir weiter gefolgt sind, erkennen wir jetzt mehrere Priggen an unserer Backbordseite. Die am südlichsten liegende erste Prigge steuern wir an und segeln die Priggenreihe – alle Priggen dicht an backbord lassend – entlang. Damit laufen wir in den Haseldorfer Priel hinein. Dieser macht gleich einen scharfen Bogen nach steuerbord und schlängelt sich mehreren Windungen folgend durch die Weidenkulturen der Haseldorfer Bandreißer. Schließlich läuft der Priel in einer langen Geraden aus, welche die im Frühling mit zahlreichen Sumpfdotterblumen bestandenen Weiden des Vorlandes durchläuft und Haseldorf zuströmt. Vor uns liegt jetzt Haseldorf. Seine Dächer lugen über den grünen Deich. Steuerbords voraus wird der hohe Baumbestand des Haseldorfer Parkes sichtbar.

Heinz von Brook „Das Stromgebiet der Niederelbe“ Verlag Bock & Schulz Hamburg 1958

(Auszug aus dem Elbe-Atlas von 1932 zum Nachvollziehen der Beschreibung ☺)

„Die Elbe“ Ausgabe 1932 Druck und Verlag Carl Griese Hamburg