Starkwindregatta mit alten Holzbooten beim Segler-Verein - Großenheidorn
Foto von 2009 - in diesem Jahr ließen die Fotografen wegen des schlechten Wetters ihr Werkzeug im Koffer...
Unter dem Motto „Es kann nicht immer Sonnenschein bei der Holzboot sein“ war die diesjährige Holzbootregatta um die „Holzbootplanke vom Steinhuder Meer“ durch starken Wind und Regen geprägt.
Zur festgesetzten Startzeit um 11 Uhr blies es aus allen Rohren von West mit einer Stärke von 6-7 in den Böen. Schon am Vortag musste bei Starkwind ein Teilnehmer bei der Überführung seines Bootes über den See mit seinem Jollenkreuzer wegen einer Havarie Hilfe der WVStM -Wasserrettung in Anspruch nehmen, so dass die Wettfahrtleitung sehr umsichtig erst einmal die Startzeit auf unbestimmte Zeit verlegte.
Gegen die Mittagszeit hatte Rasmus ein Einsehen und der Regen verebbte und auch der Wind wurde etwas moderater.
So konnte dann auch um 13 Uhr die Wettfahrt gestartet werden.
Bedingt durch das nicht sehr ansprechende Wetter, verzichteten jedoch einige Mannschaften auf den Start, bzw. gaben in der Wettfahrt auf. Es gingen daher am Ende nur 19 Boote, von den 32 gemeldeten, durchs Ziel. Es gab auf der 20sm langen Regattabahn, entlang den Ufern des Steinhuder Meeres, spannende Positionskämpfe, die wegen des schlechten Wetters leider nur von wenigen Zuschauern beobachtet wurden.
So wie auf dem Meer üblich, sorgten auch bei dieser Regatta die Rettungsboote der Wettfahrtvereinigung für die Sicherheit auf dem Wasser. Gut kamen die Segler und auch die Wettfahrtleitung mit dem ungemütlichen Wetter zurecht, so dass die Rettungsboote nicht helfen mussten.
Unter den liebevoll gepflegten alten Schiffen aus den Jahren 1923 1975 waren ein 30er Jollenkreuzer, Baujahr 1928, 20er und 15er Jollenkreuzer, Piraten, O- und H-Jollen am Start. Wieder war auch der aus dem Jahre 1923 stammende sogenannte „Auswanderer“ mit Namen „Deipenkieker“ dabei.
Diese offene Jolle ist ein ehemaliges Fahrgastschiff vom Steinhuder Meer, ca. 9m lang und 2.50m breit, gaffelgetakelt und als Knickspanter, mit einer rund 42 qm großen Segelfläche sehr sicher. Der Name „Auswanderer“ wurde Anfang des 19.Jhd. geprägt, weil diese Boote ihre Fahrgäste vom Schaumburg-Lippischen Land ins Hannoversch-Braunschweigische, also vom Süd - zum Nordufer übergesetzt haben.
Zwei Auswanderer beim Positionskampf - 2009
Gewinner der Holzbootregatta 2011 und damit des „Berking Wanderpreises“ wurde
Erich Smalian von der Steinhuder SV auf seiner O-Jolle, Baujahr 1974.
Zweite wurden Alexander Gensch und Florian Reichel vom Schaumburg-Lippischen SV mit einem 15er P-Jollenkreuzer, Baujahr 1971, die damit die begehrte „Holzplanke“ gewannen.
Dritte wurden mit einem Piraten aus dem Jahr 1949, Helmut Stille und Hans Wetzig SC Steinhuder Meer. Ihnen wurde u.a. ein wertvolles Segelbuch als Sonderpokal des Vereins der Freunde alter Holzboote, überreicht.
Es folgten auf Platz vier eine H-Jolle mit Sven Sokoll und Bernd Lücke, SCStM,
auf Platz fünf die H-Jolle mit Heinrich Hecht und Dr. Uwe Bredthauer vom
SV Großenheidorn/Schaumburg-Lippischer SV und auf Platz sechs der R-Jollen-
Kreuzer mit der Mannschaft Reinhard Starke/Heinz Steinwedel/Günter Leder vom Segelclub Garbsen, die auch als bestes R-Boot den „Silber-Pokal“ gewannen .
Bereits am Vorabend trafen sich beim Veranstalter zahlreiche Mannschaften zum traditionellen Fachsimpeln und Klönen.
Eine von einem Teilnehmer angeregte Abstimmung über die Ausweitung der Holzbootregatta auf zwei Tage sowie die Zulassung von Spinnakern bei der Holzboot wurde von den bei der Siegerehrung anwesenden Mannschaften mehrheitlich abgelehnt.
K.H. Schade