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NEWS Rettet die Klassiker: KAP HORN Im Namen des vierblättrigen Glücksklees nenne ich Dich KAP HORN. Ruhm und Glück möge Dich auf all Deinen Reisen begleiten. So lautete der Taufspruch von Schiffbaumeister Sörensen, als die KAP HORN am 4. Juni 1934 dem nassen Element in Aalborg erstmalig übergeben wurde. Auf der Sörensen Werft entstanden im Laufe der Geschichte viele Yachten und beileibe nicht jeder wurde die Ehre zuteil, vom Chef selbst getauft zu werden. Die KAP HORN jedoch war und ist etwas Besonderes: Da wäre zunächst der Eigner Knud Andersen, der sie in Auftrag gegeben hatte. Als Autor zahlreicher Bücher über die Seefahrt und das Segeln gelangte er insbesondere in Dänemark zu Ruhm und Ehre und lieferte einen wichtigen Beitrag zur maritim-kulturellen Entwicklung des Landes. Zu den populärsten Werken in Deutschland zählt der Roman Die Nachtwache des Langfahrers. Über seine erste Reise mit der KAP HORN nach England erzählt er in dem Buch Højvande ved Dover (Hochwasser in Dover). Als Konstrukteur kam nur die allererste Wahl in Frage: Aage Utzon. Eine dänische Legende. Noch heute zeugen zahlreiche Spitzgatter, Kreuzer- und KR-Yachten weltweit von seinen außerordentlichen Fähigkeiten. (Sein Sohn Jørn erbte im übrigen das Talent zu konstruieren und wurde als Architekt des bekannten Opernhauses in Sydney berühmt.) In den ersten zwei Jahren segelte die KAP HORN mit einer einmastigen Kuttertakelung. Danach verbesserte Utzon selber das Rigg durch eine Hochtakelung als Zweimast-Ketsch. Bis heute und unter diversen Eignern bewies die 11m-Yacht seine unbändige Seefestigkeit und ein Vergleich zu den norwegischen Rettungskuttern aus der Feder Colin Archers ist sicher nicht vermessen. Kraweel geplankte Lärche auf Eiche, mit stolzen 18 Tonnen Verdrängung und mit einem Innenausbau aus Mahagoni ist alles bodenständig und traditionell ausgeführt so wie es sein soll. Trotzdem hat der Zahn der Zeit auch die KAP HORN nicht verschont. Wenn auch keine spektakulären Schäden zu verzeichnen sind, steht doch eine umfassende Restaurierung an, mit der in Bremen bereits begonnen wurde. Das Boot ist weitgehend entkernt, im Rohbau aufgearbeitet und gestrichen. Rumpf und Deck sind abgezogen und die alte Kalfaterung ist raus. Die Planken wurden mit 1500 feuerverzinkten Schrauben neu fixiert. Der Kiel ist bereits gestrahlt und konserviert. Das Rigg und der Petroleumherd sind schon wieder einsatzbereit. Viel Arbeit steht noch an: Ca. 1,5qm Planken müssen erneuert werden, eine Bodenwrange ausgetauscht und diverse Kleinarbeiten erledigt, bevor mit einer neuen Kalfaterung der Aufbau beginnen kann. Ein langer Weg der sich unter dem richtigen Eigner jedoch sicher lohnt. Die Belohnung wären ein optisch einmaliges Boot mit guten Seeeigenschaften und faszinierender Geschichte. |
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