Klassischer Start in den Sommer


The Run, ein Zwischenspiel und das Rendezvous der Klassiker


The Run

The Run 2023 hatte einen fulminanten Anfang. Viele Starter hatten sich in Kiel versammelt, um den Fly- By der Ocean Racer zu erleben. Mit Staunen konnten sie erleben, wie bei frischer Brise Boris Hermann’s Malizia und die anderen 3 verbliebenen Imocas vorbei zischten, so schnell, dass die Armada der RIBs kaum hinterher kam - ein Erlebnis! Die Förde war gespickt mit Zuschauer-Booten, das Navigieren wurde teilweise zur Herausforderung. Und dann ging es in der Abendsonne in etwas gemächlicher Gangart auch für die Klassiker Flotte Richtung Svendborg. Das Wetter passte, es gab einen wunderschönen Sonnenuntergang und einen schnellen Halbwindstörn bei 4-5 Bft zur Wendetonne nördlich Alsen. Für die Schleistarter war es etwas heftiger. Der Autor auf der kleinen Yawl Herta und seine Crew mussten sich auf einer endlosen Kreuz unter Reff und Fock bei hochgehender See 7sm Richtung Osten kämpfen, wohl doch eher 6-7 Bft, eine Dichtigkeitsprobe für Deck und Luken. Kurz vor der Tonne kam dann noch vorfahrtsberechtigt die Ärö-Rund Flotte quer, lauter rote Lichter und ein paar „Geisterfahrer“, die es sicher zu umschiffen galt. Hinter der Tonne ein kleiner Schadensüberblick: Alles heil geblieben, aber nass unter Deck. Moral der 4er Crew gut. Noch einmal über den kleinen Belt kreuzen? Nein! einstimmig. Skjoldsnaes voraus, die Kreuz den Svendborgsund hoch in der Morgensonne war wieder ein Genuss. Um 7:00 waren wir dann auch mit unter den ersten, erst allmählich füllte sich die frei gehaltene Pier. Das Empfangsbier von Pantaenius Dirk war willkommen, um danach ein paar Stunden zu ruhen. Die Sonne half, die Polster zu trocknen. Wir waren indes nicht die Einzigen, die sich die Regatta nicht antun wollten. Von 44 gemeldeten Schiffen aus Fehmarn, Kiel, Schleimünde und Flensburg sind nur 20 wirklich nach absolvierter Bahn ins Ziel gegangen. Hier ist die Ergebnisliste etwas verwirrend, es sind sicherlich mehr gestartet und haben abgebrochen. DNF ist nicht DNS. Ein Lob an die Crew von Klaus Birkhoff auf ihrem Knarrboot, sie haben den ganzen Kurs von Schleimünde abgesegelt und das war sicher kein Kaffee-Segeln.

In Svendborg ging das Konzept der Selbstverpflegung sehr gut auf, wer nicht bei Bendixen frittierten Fisch essen mochte, kochte an Bord oder auf der Pier, besonders lecker und gesund bei der Mingary mit Bulgur und Schmorgemüse aus dem Wok.

Regattaleiter Christoph von Reibnitz sprach noch ein paar erklärende Worte zu dem etwas schwierigen Startverfahren in Kiel, die Preise wurden verteilt und jedes Schiff bekam Eis-Gutscheine und einen Verpflegungsbeutel für die Rückfahrt mit lecker Nudeln und Wein. Bei Sax und E-Piano Sound klang der Abend ruhig aus, nach der langen Nacht fanden alle früh den Weg in die Koje.

Unser Dank gilt Janno Graf, Dirk Hilcken und Christoph, die The Run bestens organisiert haben.

https://www.manage2sail.com/de-DE/event/therun2023

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Zwischenspiel

Eigentlich gab es die Idee einer Flotillenfahrt in der dänischen Südsee zwischen The Run und Rendezvous. Nachdem die Crews von Herta und Mingary in Grauhöft abgeliefert waren, trafen sich die Königin, Peter von Seestermühe und Mingary im Als Sund zum Grillen beim Lagerfeuer. Es war herrlich, das Wetter und die Gemeinschaft bescherte uns ein paar unvergessliche Urlaubstage. Da geht noch mehr.

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Rendezvous der Klassiker

Teamwechsel: Bettina und Thomas Poullain, Kyra Lehmann, Stefan de la Motte, Hans Freiwald, Dirk Hilcken und Tommy Loewe haben auch dieses Jahr wieder das Rendezvous organisiert. Besser ging’s nicht. Donnerstagabend bei Henningsen und Steckmest war wieder selber Grillen angesagt, es gab Würstchen von Pantaenius und viel leckeres Mitgebrachtes der Teilnehmer. Ebenso beim Frühstück, es geht auch ohne teuren Caterer.

Am Freitag schickte uns Hans in 3 Gruppen auf den Weg nach Kiel. Leider schlief der anfangs gut segelbare Wind bald ein, so dass an den Tonnen gezeitet werden musste. Das Päckchenliegen in der Plüschowbucht war indes wieder ein großes Vergnügen. 8 große Kreuzeryachten in einem Päckchen und 5 kleinere daneben gaben ein traumhaftes Bild ab. Gegessen wurde mal wieder an Bord und geschnackt bis in die Nacht hinein. Nach dem Morgenbad kam der Brötchen-Express mit Thomas und Bettina und nach einem ausgiebigen Frühstück ging es Richtung KYC auf die Regatta- Bahnen.

Klassisch wie zur Olympiade 1936 wurde vor dem alten KYC-Starthaus gestartet. Eine leichter Brise aus Nord, für die Großen vielleicht etwas zu leicht, ließ eine reguläre verkürzte Wettfahrt zu. Das Heft der Segel-Anweisungen gab genau an, welche Tonnen zu nehmen waren. Wer kein UKW an Bord hatte, musste genau auf die Flaggen am Starthaus gucken. Die waren allerdings nicht gut zu sehen. Hier könnte eine Kommunikation unter den Teilnehmern mit UKW und denen ohne helfen.

Ein herrlicher Anblick, auch für die KiWo – Besucher, so viele Klassiker auf der Innenförde zu sehen. Schön, dass auch der Gaffelzwölfer Cintra wieder dabei war, ebenso wie die frisch restaurierte Kreuzeryacht Talisman. 55 waren gemeldet, nicht alle sind gestartet, es gab auch ein paar DNFs und sogar DSQs, aber am Ende konten 36 Yachten gewertet werden. Pünktlich zu Kaffee und Kuchen waren alle im Millionärsbecken vor dem KYC-Hotel fest und man konnte schön Schiffe gucken und sich gegenseitig besuchen.

Am Abend dann die obligatorische Preis-Verteilung, lustig moderiert von Dirk Hilcken, gutes Essen vor dem KYC und lauter fröhliche Gesichter. Den begehrten "Berthold Beitz Cup", eine Silberkanne gestiftet 1914 von Kaiser Wilhelm und randvoll gefüllt mit eisgekühltem Gin Tonic für die schnellste große Kreuzeryacht, konnte die schweiz-deutsche Crew des 100er Seefahrtkreuzers "Königin" um Skipper Daniel Baumann gewinnen. Es wurde sogar geschwoft zu Latino – Klängen von Peggy Sunday und Leche con Café. So stellen wir uns eine Fast-Mitsommernacht vor. Am Sonntagmorgen kam dann nochmal der Brötchen- Dienst, so dass wir auf der Rückfahrt zur Schlei bei wenig Wind nicht hungern mussten. Vielen Dank liebe Teams und Sponsoren, wir freuen uns auf die Classic Week 24!

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Tommy Loewe, Juni 202

Fotos Doro Ahlers, Lorenz Held, Bettina Poullain