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Frühjahrstreffen im Süden – Münchner Yacht Club - Starnberg

Die erste Schäre gleitet vor der Kulisse verschneiter Berge durch das ruhige Wasser des Starnberger Sees. Auf der Terrasse und dem Hafen des Münchner Yacht Clubs herrscht eine freudige Vorstimmung auf die beginnende Saison und eigentlich wollen wir nur eins: Bretter tauschen – Ski gegen Decksplanken.

Wir schreiben den 2. April und es sind 23 Grad (im Schatten!)

Nach einem Jahr Pause finden wieder Frühjahrstreffen im Süden statt. Es haben sich große und kleine Beiträge von großen und kleinen Schiffen zu einem ausgewogenen Menü gefunden. Die Anzahl der Freundeskreisler im Süden hat sich in den letzten fünf Jahren rund verdoppelt und so sind auch die Treffen gut besucht.

Als Appetitanreger stellt uns Thomas Bauerfeind das vor 3 Jahren auf der 100-Jahrfeier der Schärenkreuzer in Schweden begonnen Filmprojekt über die Szene dieser besonderen Klasse vor. Ziel ist es einen Film von Seglern für Segler entstehen zu lassen, der die Vielfalt, die Historie und die Faszination wiedergibt. Das bisher einzige Projekt dieser Art wurde 1932 von Manfred Curry mit seinem Film „Regatta“ realisiert.
Einen Teil des bereits vorhandenen Materials über Restaurierungen, Neubauten, Wettfahrten in Schweden, am Starnberger und Bodensee – gefilmt von Tom Nitsch – konnten wir schon in einem kurzen Trailer genießen und es macht Lust auf mehr. Da es sich um ein nicht-kommerzielles Vorhaben handelt, ist man auf Spenden angewiesen. Bisher ist erst ein Drittel des geplanten Budgets vorhanden. Die Erträge aus dem hoffentlich bis Ende 2012 erstellten Films fließen zurück in den Sport. Wer Lust hat sich daran zu beteiligen kann sich an Carsten Hinrichsen, den Kassenwart der SESCA, oder Thomas Bauerfeind wenden.

Als nächsten Gang berichtet Bernd Getz in „Kleine Schiffe – große Träume“ über die Entstehungsgeschichte der Hansa-Jolle nach dem 2. Weltkrieg und seine spezielle Bekanntschaft mit G74 „Stups“, A&R Hansa-Jolle Baujahr 1958. Eigentlich wollte er sich vor zwei Jahren nur einmal fachliches Know-how auf einem Restaurierungsseminar der Michelsen Werft einholen, aber dann stand da dieses nette kleine Schiffchen und schon wurde der Traum vom eigenen Boot in die Realität umgesetzt. Wofür Partyzelte in Garageneinfahrten doch gut sein können; „Privatwerft“ vor der Haustür mit Familienanschluss für Mann und Boot. „Stups“ hat ihr neues Zuhause im Augsburger Segel Club am Ammersee gefunden und vergrößert damit das Hansa-Jollen-Feld für das Traditionsklassen Meeting Anfang Juni.

Über quasi „alte Bekannte“, die drei 45 er Nationalen Kreuzer „Wiking“ – „Phönix“ – „Prien“, bringt uns Michael Kollenda vom Förderverein des DHH am Chiemsee auf den aktuellen Stand. Nach fünf Jahren Restaurierung wird die „Prien“ dieses Jahr endlich wieder zu Wasser kommen und mit den beiden anderen 45ern auch regelmäßig an Regatten teilnehmen. Damit hat der DHH die größte 45er Flotte.

Als Hauptgang lauschen wir dem Bericht von Gerhard Standop, der extra aus dem Rheinland angereist ist. Ich lernte ihn vor einigen Jahren auf einem Freundeskreistreffen in Düsseldorf kennen, wo er über die Voiles de St. Tropez berichtete. Er nimmt sich jedes Jahr ein spezielles Thema vor. Dieses Mal war es die Geschichte der "Westward" und die daraus resultierende Entstehung des Westward Cups, der vom Royal Yacht Squadron im Juli 2010 vor Cowes/Isle of Wight ausgerichtet wurde. "Eleonora" (Nachbau der Westward), "Mariquita", "Mariette" und "Tuiga" gaben sich die Ehre. Den vollständigen Bericht und eine Vielzahl der Bilder in denen wir schwelgen konnten, finden sich auf der Homepage von Gerhard Standop .Das nächste Projekt heißt "J-Class" und wir können uns bestimmt wieder auf tolle Bilder freuen.

Von internationalen Gewässern zurück auf die heimischen.
Am 4. und 5. Juni findet bereits zum vierten Mal die einzige Regatta des Freundeskreises im Süden statt: Das "Traditionsklassen Meeting Ammersee" ausgerichtet zusammen mit der Bayerischen Segler Vereinigung. Ihr seid alle herzlich eingeladen.

Aber nicht nur auf der Münchner Seen, sondern auch weiter im Westen finden interessante Veranstaltungen, sogar auf internationalem Gewässer, dem Bodensee, statt. Basierend auf derselben Ursprungsveranstaltung vor über 100 Jahren sind zwei interessante wie unterschiedliche Regatten entstanden: die "Internationale Bodenseewoche" dieses Jahr vom 26.-29. Mai (in Konstanz) und die "Bodensee Traditionswoche" vom 30. Juli bis 6. August (in Bodmann-Uhldingen-Bottighofen-Steinach-Kressbronn-Horn-Friedrichshafen).

Als "Dessert" zeigt uns Michael Oelkers sein aktuelles Projekt "Luna": eine 15qm SNS (Série Nationale Suisse) / 4mR, entwickelt nach der Formel der Meterklassen. Diese entdeckte er letztes Jahr bei Stefan Züst in Oberaach/Schweiz und brachte sie zum nächsten "Holzwurm" Klaus Walbrun in der Oberpfalz. Aufgrund ihrer zierlichen Maße wird sie ein gutes Trailerboot und sicherlich nicht nur auf dem Oberpfälzer und Fränkisches Seenland unterwegs sein.

Und wer nun noch mehr Lust auf weitere Berichte und Bilder hat, der ist herzlich eingeladen zum nächsten Frühjahrstreffen am kommenden Samstag, 16. April auf der Insel Lindau im Lindauer Segler Club ab 18:30 Uhr.



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