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NEWS Erster! Heute um 2:57 Uhr lief Peter von Seestermühe" durchs Ziel. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Platz in Eurer Gruppe und zum fünften im Gesamtfeld!
Endspurt. Seit kurz nach Fair Isle der kräftige Wind einen zügigen Endspurt erwarten ließ, sind hier an Bord die Hochrechner dabei, mit Ankunftszeiten, Ratings, berechneter und gesegelter Zeit zu jonglieren.
Die Nordsee, auf zahllosen Reisen zu unserer guten Freundin geworden, schiebt uns mit breitem Grinsen zum Ziel.
Fair Isle. Endlich haben wir die nördlichste Wendemarke des Rennens umrundet. Leicht hat sie es uns wahrlich nicht gemacht, drei Tage lang quälten wir uns durch ein Flautenloch ins nächste. Nun macht die Insel ihrem Namen alle Ehre. Die hinteren vier Schiffe des Feldes treffen sich fast in Sichtweite voneinander an dem magischen Punkt, der zugleich die Atlantiküberqerung komplett macht. Grau verschleiert empfängt uns die Nordsee zur letzten Etappe. Nach über 3000 Seemeilen segeln Charisma und Peter von Seestermühe wie bei einer Tagesregatta dicht hintereinander. Gespannt beobachten die Crews gegenseitig die Manöver, aus denen sie die gegenerische Taktik der nächsten Tage zu erkennen versucht. Dicht vor uns, hinterm Horizont, läuft Albatros, die mit Charisma und uns während der ganzen Reise täglich über Kurzwellenfunk in Verbindung steht. Wir freuen uns, dass heute Nachmittag auch unsere Freunde von der HSH Nordbank ebenfalls die Nordsee erreichen werden. Die Crew hat tüchtig gesegelt und damit ihren medizinisch notwendigen Umweg nach Neufundland zum großen Teil wieder wettgemacht.
Flaute. Vollkommene Windstille. Geschwindigkeit 0,0. Der Rauch aus Frieders Pfeife steigt senkrecht nach oben und deutet auch auf keinen Hauch hin. Noch 100 Meilen bis Fair Isle ... Derweil ist die Kombüse aktiv, kreativ und ständig mit wechselnder Zusammenstellung besetzt. Zum Frühstück gibt es Eier nach Wahl oder nach Minutenangaben gekocht, frisch gebackene Brote, Tomatencremesuppe mit Hackfleischbällchen zum Mittag, frischer Kuchen mit Cappuccino zur Kaffeezeit und heute Abend ein 3-Gänge Überraschungsmenu von Gerhard und Peter. Der Küchenmannschaft gelingt es damit, unsere gute Stimmung aufrecht zu erhalten, was in diesen Tagen die wichtigste Aufgabe an Bord ist.
Seit Tagen kämpfen wir mit lauen, wechselnden Winden und Ostwind ist angekündigt. Die große Frage ist, schaffen wir Fair Isle früh genug und können wir noch den Anschluss halten oder wird es wie vor vier Jahren bei der DCNAC? Damals mussten wir uns die letzten Meilen bis zum nördlichsten Wendepunkt des Rennens mühsam gegen Flaute erkämpfen, während die vor uns liegenden Yachten auf der Nordsee mit guten Wind davon zogen.
Nach 16-tägiger Ozeanreise kommt an Steuerbord St. Kilda in Sicht. Wir nehmen das zum Anlass, eine unserer letzten Ananas zu köpfen, eine Frucht, die die schottische Insel wohl selten gesehen hat. Wir schlagen Schlagsahne, kochen Cappuccino und versüßen uns damit die Flaute.
Wir könnten jetzt berichten von der Flaute, die nach dem Sturm kam und unbedingt bleiben möchte. Von Wetterdaten, Tiefkernen, Hoffnung und Glauben an den Wind, der doch irgendwann kommen muss. Aber heute soll einmal ein viel wichtigeres Thema seinen Platz bekommen. Fast immer eine der ersten Fragen über die Ozeansegelei gilt dem Duschen. Unnmöglich scheint dem Landmann das Leben mit salzig kühlem Waschwasser. Grausam müsse das sein, Frostbeulen, Er- und sogar Abfrierungen stellt man sich vor. Ganz anders die Wirklichkeit an Bord, es ist jedesmal für alle ein Anlaß großer Freude und Erfrischung. Alle eins, zwei, drei Tage nimmt sich der Segler ein Herz und steigt so ähnlich, wie Gott ihn erschaffen hat, an Deck. Hier hat er das Schwerste bereits hinter sich, die Entscheidung, das Aufraffen ist getan, - von nun an geht es vorwärts.
Heute ist Sonntag und für unsere Freunde von der OUTSIDER der Tag des Zieleinlaufes. Wir, die Crew der Peter von Seestermühe, freuen uns mit und für die tüchtige Siegermannschaft. Die Outsidercrew hat ein tolles Projekt professionell vorbereitet und konsequent zum finalen Erfolg geführt. Herzlichen Glückwunsch! Wir selbst werden diese Regatta noch etwas länger genießen. Das dumme Tief, das uns erst mit Gegenwind, dann mit Gegensturm aufwartete, machte gerade, als der Wind günstiger wurde, eine Beule, stülpte sie uns über und ließ damit den Wind verschwinden. Bis zum frühen Morgen starrte die Wache eine Null komma Null auf dem Geschwindigkeitsmesser an. Den vom Sturm zerfetzten Besan hatten wir in vierstündiger Blitzaktion mit vier frischernannten, fleißigen Segelmachern wieder einsatzklar gemacht. Es war eine gemütliche Aktion im Salon, die nur durch ein eiliges Wildragout mit Rotkohl unterbrochen wurde. Während die Outsider-Jungs Ihren Sieg feiern, bereiten wir Frieders Geburtstag vor. Frieder gehört seit seinen späten dreißiger Jahren an Bord und wird heute 52. Gemächlich ziehen wir bei leichtester Brise Geburtstagskuchen backenderweise gen Schottland.
Heute melden wir uns aus schwerer See. Langsam überholt uns das Tief aus dem Westen. Ungehöriger Weise passiert es uns dabei rechts. Vielleicht liegt das schon an der Nähe zu England, wo man ja bekanntlich auch falschherum fährt. Es gibt nun also linksdrehenden Wind, der uns kräftig auf die Nase bläst. Gerade haben wir das Großsegel geborgen und segeln nun mit dem taschentuchgleichen Trysegel so hoch am Wind wie möglich in nordöstlicher Richtung. Außerdem ziehen auf dem Vorschiff Klüver und Fock, während der kleine Besan hinten tüchtig schiebt. Erstmals seit dem Start in Amerika, werden wir von unserem Zielkurs fortgezwungen. Kreuzen- ungeliebt und unbeqem- ist angesagt. Der Wetterbericht macht wenig Hoffnung. Wenn sich das Wetter beruhigt haben wird, werden wir wahrscheinlich um Fair Isle paddeln müssen. All das kann jedoch unsere Stimmung nicht trüben. Zu groß ist immer noch die Freude über den bisherig günstigen Verlauf der Jagd über den großen Teich.
Heute Nacht hat uns die ebenso langerwartete wie unerwünschte Flaute schließlich doch erreicht. Mühsam und zäh, aber unerschütterlich, ringen wir der stillen See Meile für Meile ab. Freilich brauchen wir dafür jeweils eine gute Stunde, während der oft mehr Segel gewechselt und getrimmt werden, als in der gesamten Woche davor. Die Wettertaktik erschöpft sich dabei auf´s Beobachten, da man mit unserem Schneckentempo kaum den windreicheren Wettersystemen hinterherfahren kann. Wir nehmen es gelassen, sind wir doch bisher mehr als verwöhnt worden. Das Verwöhnen übernimmt dann die heute umso wichtigere Kombüsenbesatzung.
Meldung von Bord, ungelesen und unbemerkt vom Skipper (geschrieben von der "Basis", der vom Skipper vielgelobten Crew, den Wach- und Kochleuten an Bord): Nach dem Bergfest möchte sich die Crew bei Ihrem Skipper bedanken. Bisher hat er es nicht nur geschafft, die richtige Segelstrategie einzuschlagen, sondern auch die gesamte Manschaft rund um die Uhr zu motivieren und anzuspornen, stets ihr Bestes zu geben. Dabei schwankt die Stimmung dennoch oft zwischen Euphorie und Frust. Da zubbelt man hier an den Schoten, probiert das Nächste aus um es schnell wieder zu verwerfen, nur um doch noch 2/10 Knoten schneller zu werden.
Bergfest. Heute morgen um 10:35 Uhr Bordzeit haben wir die Hälfte der Regattastrecke abgesegelt. Schon früh bekommen wir von unseren Lieben zuhause das ultimative Geschenk zum Fest: Die Hurramail zum ersten Platz wird von der Crew mit größter Freude aufgenommen. Uns allen ist klar, daß dies nur eine Hochrechnung ist, entstanden unter für uns optimalen Verhältnissen. Die Bilanz unsere ersten Halbzeit kann sich in der Tat sehen lassen. Allen vorran ist der Wind ohne Unterbrechung unser bester Freund gewesen. Seit Newport liefen wir nur zweimal für einige Stunden unter acht Knoten. Die neuen Segel von dem guten Uli Münker aus Kiel stehen stark, schneeweiß und schnell am einzigen Holzrigg der Flotte. Ohne Murren setzen sie jeden Wind, den wir ihnen anbieten, in auch für uns erstaunliche Geschwindigkeiten um. Den Segeln schreiben gemeinsam mit der neuen Unterwasserfarbe von Jotun einen großen Anteil an der um 25% höheren Durchschnittsgeschindigkeit gegenüber 2003 zu. Am schnellsten aber macht uns die Crew. Schnell wuchs die Mannschaft aus je einem Drittel DCNACern, langjährigen Peterseglern und den drei Neulingen unter den wachsamen Augen von Steuermann und Skipper zu einem Team zusammen. Unermüdlich wird dem spürbaren Wunsch des Schiffes nach Höchstfahrt nachgekommen. Als optimal stellt sich dabei unser Wachsystem herraus, das dafür sorgt, daß alle ausgruht und fit sind, und wir für jedes Manöver trotzdem immer genug Hände an Deck haben. Mit den von Gerhard und Peter bereiteten Gourmetessen, den vier gemeinsamen, täglichen Mahlzeiten und der perfekt laufenden Bordroutine verfolgen wir erfolgreich unser Prinzip: Happy Crew - fast Crew. Nicht nur das Frühstück zieht sich oft über Stunden hin, wobei immer wieder viel, gerne und herzhaft gelacht wird. Von Anfang dreißig bis zum frühen Rentner, vom Topmanager bis zum Handwerker stehen die Männer fest zusammen und ziehen gemeinsam an dem Strang, dessen anderes Ende in Hamburg belegt ist. Gut aufgestellt, hoch motiviert (und wohlgenährt) gehen wir jetzt gespannt auf den zweiten Teil der Reise. Die Wetterlage verspricht ein weiterhin spannendes Rennen.
Diese Meldung kam heute morgen von unserer Homebasis und löste riesige und ungläubige Freude aus. Die befürchtete Flaute hat einen Bogen um uns gemacht und wir laufen schon wieder mit Regattageschwindigkeit.
Seit Newport konnten wir heute erstmals unser ganzes Deck ohne Ölzeug benutzen. Trotz des leichten Windes und des damit verbundenen ungewohnt langsamen Vorankommens, genießen wir den friedlichen Tag in vollen Zügen. Überall liegen und hängen Ölzeug, Segel und persönliche Kleidungsstücke, die glücklich sind, noch während der Muffphase, aber rechtzeitig vor dem Beginn des Schimmelstadiums wieder an die frische Luft zu kommen. Der Spischotfahrer sitzt lässig an Deck, auf dem Achterschiff werden Mensch und Socken gewaschen, während die eine oder andere kleine Reparatur erledigt wird. So putzen wir unser vom Sturm zerzaustes Gefieder und zuckeln gemächlich durch die ruhige See.
Gestern abend um 20:12 Uhr Bordzeit oder zwölf nach elf UTC rundeten wir die Regattatonne bei Point Alpha, präzise ging der Spinnaker hoch und ein wilder Ritt gen Schottland brachte uns durch die schlaflose Nacht.
Die Vollendung der erste Etappe des großen Rennens steht für uns mit der Umrundung von Point Alpha unmittelbar bevor. Ein schierer Teufelsritt liegt damit hinter uns. Noch nie sind wir so schnell gewesen, noch nie sechs Tage hintereinander weit über 200sm täglich gelaufen. Das pefekte Startwetter ließ sich die Crew schnell eingewöhnen und schon ab dem zweiten Tag liefen wir ständig am Limit. Von einer kräftig schönen Segelbrise bis zum ansehnlichen Sturm wurde jedes Wetter bis zum Letzten in Vortrieb umgesetzt. Dazu kamen drei verschiedene Vorsegel, zwei Spinnaker, das Groß-, Besan- und Besanstagsegel zum Einsatz. Knapp fünfhundert Meter Leinen werden bei uns dazu an Bord benötigt. Teilweise sind bis zu sechs Segel gleichzeitig gesetzt, andere werden vorbereitet oder an Deck festgebunden. Besonders bei schwerem Wetter wird dabei etwa die Hälfte der Arbeit an Deck mehr oder weniger unter Wasser, das mit bis zu 12 Knoten daher kommt, erledigt. Bei jeder Windänderung passte die fleißige Crew die Segelgröße so an, dass wir, ständig in sprühende Gischt gehüllt, mit absoluter Höchstfahrt liefen. Als wir nach drei unwissenden Tagen erfuhren, wie gut wir im Rennen liegen, setzte das der guten Stimmung an Bord noch den I-punkt auf. In wenigen Stunden runden wir nun den Point Alpha und gehen auf die 1800 Seemeilenetappe nach Schottland, für die man uns zunächst nur wenig Wind verheißt. Wir freuen uns darauf, bei leichterem Wetter dann häufiger den Nachmittagskaffee gemeinsam an Deck einnehmen zu können.
nachdem wir in der letzten nacht schließlich das großsegel bergen mussten, laufen wir jetzt wieder unter vollen segeln. da unsere wetterinformationen auf eine moderatere wetterentwicklung schließen ließ, verkleinerten wir die segelfläche recht zögerlich. Es wehte dann doch mit durchschnittlichen 35 knoten (stärke 8) mit noch kräftigeren böen. am ende liefen wir dann unter klüver und trysegel weiterhin mit höchstfahrt und begannen in der morgenwache langsam wieder mehr segel zu setzen. dabei passierten wir die HSH NORDBANK, die unter kleinen segeln laufend verstärkungen an ihrer ruderanlage vornahmen. in ausführlichem funkgespräch erklärte skipper martin friedrichs die gefahrlosigkeit der lage und überließ uns dankend unserer regattasegelei. Bei aller wilden sturmsegelei geht es unter deck beschaulich zu. der durch überraschendes angelglück verschobene lammbraten gelang trotz (oder wegen?) der schaukelei herrvorragend. so leben wir hier in zwei welten: während an deck der sturm heult, die tapfere wache mehr unter als über wasser sitzt und der rudergänger alle kraft aufbieten muss, um uns auf möglicht geradem kurs durch berg und tal zu steuern, rekeln sich die schnellsten deutschen hochseesegler im ledersofa und lassen sich gespicktes vorsetzten.
ich glaube den golfstrom haben wir jetzt einigermaßen im griff. hier ist es ganz schön ruppig. letzte nacht teilweise um 35 knoten.
Seit heute morgen segeln wir im Golfstrom. Von Mitternacht bis morgens um fünf Uhr stieg die Wassertemperatur von neun auf über zwanzig Grad. Der allmorgentliche Duschgang fiel dann auch bedeutend leichter als bei den gestrigen 8,6°C. Unserem Fortkommen beschert die große Europaheizung gute zwei Knoten Schiebestrom, so dass wir zusammen mit den selbstgemachten deutlich über 10 Knoten laufen. Wenn dies auch eine ernsthafte Regatta ist, so konnten es einige alte Blauwassermatrosen doch nicht lassen und hingen zu bekannt fängiger Morgenstunde den Angelhaken über Bord. Schon zwanzig Minuten später wurde die Angelei wieder eingestellt, nachdem ein kapitaler Mahi Mahi - auch Dorade genannt - an Deck geholt worden war. Als kurz darauf der Wetterbericht noch bis auf weiteres guten Wind verspricht, könnte man beinahe an Weihnachten glauben,- wären da nicht die fast tropischen Temperaturen ...
Heute am Tag 1 der großen Atlantikregatta liegen wir Mittags um 12.00 h Ortszeit, das ist 18.00 h in Hamburg, 60 sm weiter vorne als vor 4 Jahren. Nach der grossartigen Vorbereitung der Regatta durch das Race-Komitee war das perfekte Startwetter beinahe zu erwarten gewesen. Wie an einem schönen Ostseesommersegeltag laufen wir unter Vollzeug bei glatter See mit 8 kt Richtung Point alpha. So machen wir gerne weiter.
Noch drei Stunden sind es bis zum Start. Alles an Bord ist verstaut und in höchstem Grade seeklar. Wir gehören zu den "Happy Few", die am Startvormittag gemütlich durch den Hafen bummeln können, um uns zu verabschieden.
Bevor wir die Karibik endgültig verlassen konnten, hievten wir im Jolly Harbour Boatyard unser gutes Schiff an Land, um Muscheln und angesetzte Korallen in ihrer Heimat zu lassen und nicht etwa in die kalten nördlichen Meere zu entführen. Nicht aber damit hatten wir gerechnet, dass der Yachtausrüster nur eine Stunde geöffnet hat, weil am nächsten Tag Muttertag sein sollte. So organisierten wir mit Hilfe der netten Werftarbeiter alle möglichen verschiedenen Restbestände von anderen Yachten und Skippern, die an ihren Booten tätig waren. Als der Kiel am Abend wieder ins Wasser tauchte, schillerte der untere Teil des Unterwasserschiffes in blau, schwarz und grün. Aber keine Angst, für den auch bei Krängung sichtbaren Teil konnten wir genug einheitliches Rot auftreiben. Fröhlich stachen wir noch am Abend inSee. Ich schreibe dies vom Balkon des Bermuda Yachtclub, während die Sonne zwischen den Masten der auf Reede vor Anker liegenden Peter von Seestermühe untergeht. Die Reise von Antigua hierher begann zügig, wurde schneller und die letzten 600 Seemeilen haben wir in drei Tagen abgespult. Einige Gewitter, merkwürdige Wolkengebilde und Lichterscheinungen wundern den befahrenen Segler im Bermudadreieck nicht. Aber ein merkwürdiges Trommeln und Klopfen war häufig vor den Mahlzeiten im Kühlschrank zu hören. Es stellte sich heraus, dass dort Steaks, Lammkottletts und frisch gefangene Fischfilets um die Gunst des Smutjes buhlten. Man sieht, es ging uns nicht schlecht. Die Fische wurden so reichlich an Bord geholt, dass vom zweiten Tag an ein Fischereiverbot erlassen werden musste. Da wir auf unserem Wege nach Bermuda die Saragassosee durchquerten, trafen wir auch bald auf treibendes Seegras. Es wurde immer dichter, so dass wir sicher stecken geblieben wären, hätte der starke Wind und die hohe See nicht dafür gesorgt, dass wir mehr unter als über Wasser segelten. Der Morgenwache kam denn regelmäßig die Aufgabe zu, das über Nacht angeschwemmte und zum Teil schon angewachsene Gras mit dem extra hierfür mitgeführten Rasenmäher kurzzuhalten. Wie gesagt sitze ich auf dem Yachtclubbalkon, die Sonne steht nur noch zwei fingerbreit über dem Horizont und das kühle Bier vor mir auf dem Tisch...
Die Antigua Classic Yacht Regatta haben wir mit einem zweiten Gruppensieg in der Gesamtwertung zu einem bravourösen Ende gebracht. Anschließend gab es zwei Tage chillout bei Green Island mit entspanntem Strandleben, schönen Bade- und Schnorchelausflügen, das mit einem zünftigen Barbeque gekrönt wurde. Nachdem die siegreiche Crew den ungeliebten Rückflug angetreten hat, nutzen wir die Zeit, um uns für die Reise nach Newport zu rüsten. In den nächsten Tagen trudeln die Mitsegler ein und am Sonnabend laufen wir Richtung Bermuda aus. Wir verabschieden uns also wieder einmal mit einem lachenden und einem weinenden Auge von der Karibik nach einer wunderschönen Wintersaison. Viele nette Menschen, schöne Ankerplätze und einmalige Erlebnisse bleiben im tropisch warmen Kielwasser zurück. Nun wird es dann mit jeder Meile etwas frischer und wir hoffen auf guten Wind, der uns rasch und heil zum Start des HSH Bluerace nach Newport bringt.
Christoph von Reibnitz berichtet von Bord der "Peter von Seestermühe": Ich nutze die Ruhe (es ist sechs Uhr morgens), sitze mit einem Kaffe an Deck, während die Rumgetränkte Crew noch schläft, warte auf die jeden morgen vom Sponsor verteilten Tüten mit Croissants, Zeitung und O-saft. Demnächst laufen wir aus zum zweiten von vier Rennen. Am ersten Racetag bei der Antigua Classic Regatta konnten wir einen super Start hinlegen. Obwohl der übliche Passatwind durch einen ungewöhnlich feuchtwarmen Südwind abgelöst wurde, der der Klassikerflotte gänzlich andere Startbedingungen als gewohnt bescherte, liefen wir ganz vorne in bester Position über die Startlinie. In der wunderbar gemischten Flotte vom traditionellen karibischen Einbaum bis zum 50 Meter langen Schoner ersegelte die Crew der Peter von Seestermühe in Ihrer Gruppe den zweiten Platz. So hatten sich die vergangenen Tage mit einem Urlaubs-Trainingsgemisch um und an den Stränden von Antigua gelohnt. Erstmals hatten wir am Dienstag am Concours D'Elegance teilgenommen der von Boat International veranstaltet wird. Die Jury besichtigt allle Yachten und bewertet Pflegezustand, Originalität und Geschichte der Yachten. Die Preisverleihung für den Concours D'Elegance fand bereits gestern Abend statt. Dabei stellte sich überraschend heraus, dass sich unser pflegerisches Durchhaltevermögen gelohnt hatte. In der großen Kategorie der "privately maintained yachts" erhielten wir den zweiten Preis. |
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