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8mR-Euro zur Rolex Baltic Week

Die siebte Rolex Baltic Week ist um einen Höhepunkt reicher: Vom 30. Juni bis zum 4. Juli kommt die 8mR-Flotte zum Euro Cup an die Stätte ihres letzten Olympia-Auftritts. Yachten dieser traditionsreichen Meter-Klasse kämpfen dann vor Kiel um den europäischen Titel, darunter auch Schiffslegenden, die bereits vor 74 Jahren vor Düsternbrook um Medaillenehren segelten. Außerdem versammelt der Kieler Yacht-Club (KYC) in Kooperation mit dem Flensburger Segel-Club die 12mR- und 6mR-Yachten zum Robbe & Berking Sterling Cup im alten Olympiahafens.

In der Pressemitteilung von Rolex heißt es:
"Inmitten dieser klassischen Schönheiten dürfte der Achter "Germania III" in besonderem Maße die Blicke auf sich ziehen. Denn es gibt nur wenige Schiffe, die mit der Segelgeschichte des Landes und der Kiels so eng verknüpft sind wie die sechs "Germania"-Yachten, die im 20. Jahrhundert für die Familie Krupp gebaut worden sind. Die "Germania III" erlangte dabei herausragende sportliche Bedeutung, als sie 1936 in heimischen Gefilden um olympische Ehren segelte und die Bronzemedaille gewann. In der damaligen olympischen Königsklasse lag die Yacht von der Traditionswerft Abeking & Rasmussen (A&R) bis zum letzten Rennen auf Goldkurs. Dann aber verlor die Besatzung um so herausragende Persönlichkeiten wie Hans Howaldt, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach und Felix Scheder-Bieschin Platz eins und im Stechen auch noch "Silber".

Nun schließt sich für die "Germania III" der Kreis, denn im Sommer gibt es beim Euro Cup die Chance zur Olympia-Wiedergutmachung. Und die 15 Meter lange Yacht wird so ursprünglich antreten wie sie damals ausgerüstet war. 1990 entdeckte der Duisburger Unternehmer Bernhard Kolbe die "Germania III" am Bodensee wieder und ließ sie in aufwändiger Restauration in ihren Zustand von 1935 zurückversetzen. Schnell ist der Achter bis heute geblieben. 1998 gewann Eigner Kolbe, der das Schiff auf der Elbe und der Ostsee segelt, die Weltmeisterschaft. "Seitdem haben allerdings einige Konkurrenten nachgerüstet, so dass es schwer werden dürfte, um den EM-Titel mit zu segeln. Aber wir gehen stets mit großen Ambitionen an den Start und wollen vorn mit dabei sein", erzählt Bernhard Kolbe voller Vorfreude auf die Rolex Baltic Week 2010, zu der auch der FSC ein Wettfahrtleiterteam stellt, bevor er sie nächstes Jahr - wiederum für die Meter-Klassen - selbst ausrichtet."

Eine Ausnahmestellung in der Euro-Flotte wird auch die "Elfe II" einnehmen. Die 1912 ebenfalls bei A&R gebaute Yacht ist der einzige Achter mit zwei Masten. Die Ketsch ist zudem mit dem seltenen Spreizgaffelrigg ausgestattet. "Damals hatte die ,Elfe' noch die übliche Kuttertakelung, wurde dann aber 1935 von ihrem damaligen Besitzer umgetakelt. Trotz eines Mastbruchs vor neun Jahren haben wir uns entschlossen, diese Takelung beizubehalten, da sie sich sehr komfortabel segeln lässt", berichtet Eigner Andi Lochbrunner. Er wird mit seinem Schiff den weiten Weg von Lindau am Bodensee an die Ostsee antreten und bei den starken Achter-Flotten im Alpenraum für die Rolex Baltic Week werben. "Schließlich hat das Revier vor Kiel seinen besonderen historischen Reiz für diese Klasse."

Obwohl die Achter sich in die drei Divisionen "First Rule" (Baujahre von 1907, der Konstruktion der Klasse, bis 1919), "Classic" (1920 bis 1966) und "Modern" (1967 bis heute) aufteilen, gehen sie doch gemeinsam zeitgleich an den Start. 15 bis 20 Yachten werden erwartet.

Um den traditionsreichen Sterling Cup von Robbe & Berking segeln zeitgleich die 6mR- und 12mR-Klassen. Beide Klassen hatten ebenfalls ehemals olympischen Status - die Sechser bis 1952 und die Zwölfer bis 1920. Die Zwölfer erlangten zudem herausragende Bedeutung, als sie von 1958 bis 1987 America's-Cup-Klasse waren. Namen wie "Sphinx", die ehemalige "Ostwind" der Bundesmarine und Verteidigerin des Sterling Cups, und "Anitra", beide in den vergangenen Jahren aufwändig restauriert und in Flensburg beheimatet, aber auch "Thea" und "Vanity V" vom Königlichen Dänischen Yachtclub Kopenhagen sowie die norwegische "Erna Signe", die ihren 99. Geburtstag feiert, lassen die Herzen der Zwölfer-Fans höher schlagen. Aus Kiel wollen die "Evaine" und "Trivia" dabei sein. Sie alle werden in den Klassik-Divisionen Vintage und Antique segeln.

Rolex als Titelsponsor der einzigen von der Schweizer Luxusuhrenmanufaktur unterstützten Regatta in Deutschland sowie die Silbermanufaktur Robbe & Berking, die seit Jahren eng mit den Klassikern verbunden ist, werden für ein außergewöhnliches Rahmenprogramm neben dem Sport sorgen. Das Hotel und Restaurant Kieler Yacht-Club mit Hauptsitz des KYC wird das geeignete Ambiente dafür bieten. Das im Vorjahr restaurierte Alfried Krupp-Haus soll als Regattazentrum von der Eröffnungsfeier am 30. Juni über die Wettfahrttage vom 1. bis zum 4. Juli bis zur abschließenden Siegerehrung dem ambitionierten Laisser-faire der Meter-Klassen gerecht werden."



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