Restaurierungspreis 2021 geht an den Drachen „Damia“


Eine gute Geschichte gibt es neben der handwerklichen Arbeit bei einer Restaurierung auch immer gleich mit zu bestaunen.
Dieses Jahr, wie immer anlässlich der German Classics in Laboe, wurden drei richtig gute Geschichten und natürlich auch Boote präsentiert. Die Jury war jedenfalls in Hochstimmung!


Als erstes präsentierte sich der 30er Schärenkreuzer „Mariquita“. Extra für die German Classics vom Bodensee angereist, glänzte dieses Boot nahezu „werftneu“ und beeindruckte in ganzer Linie. Einst aus Südafrika (!) im erbärmlichen Zustand geholt, gingen die heutigen Eigner mit professioneller Hilfe Schritt für Schritt den Weg einer vollumfänglichen Restaurierung und vollendeten nach sieben Jahren das Projekt. Das Ergebnis: ein wahnsinnig schönes Boot und in allen Belangen eine große Bereicherung der Klassikerflotte.

Schon bei der Bewerbung Jury-intern als „sehr spannend“ tituliert und in Laboe dann absolut bestätigt: die 10qm Wanderjolle „Zetta von Spant“. Als wichtige Zeitzeugin der Berliner und Ostdeutschen Segelgeschichte zeigte sich dieses tolle Boot repräsentativ auf dem Festplatz stehend und konnte von jedermann intensiv unter die Lupe genommen werden. Als Gemeinschaftsprojekt des Segelvereins Potsdamer Adler und unter leidenschaftlicher Federführung einer passionierten Seele, haben in Summe 35 Menschen ihren Teil zum Erfolg beigetragen. Alles in Eigenleistung und mit genau dem „Spirit“, der dem FKY seine Wurzeln gibt.

Und nun stellen Sie sich einen Arzt in Krefeld vor, der in seiner Freizeit gerne mit Holz und Metall arbeitet. Auf der Suche nach einem Projekt mietet er sich kurzerhand eine alte Schreinerei, füllt diese mit einem völlig zerstörten Drachen von 1938 aus den Niederlanden und kauft sich ein Buch über Bootsbau. Bis hierhin klingt das nach einem verträumten und eher aussichtslosen Projekt. Wäre da nicht dieser Typ, der in seiner leisen und bescheidenen Art (und offensichtlich einer Menge handwerklichen Talent) in fünf Jahren und in Einzelleistung eine unglaublich gute und originalgetreue Restaurierung verwirklichte und mit seinem Drachen „DAMIA“ richtigerweise den diesjährigen Restaurierungspreis gewonnen hat. Alle waren schwer beeindruckt und unter kräftigem Applaus aller Crews und Teilnehmer ging der begehrte Kupferkessel als Wanderpokal in diese Hände.

Damia-Eigner Ulrich Koch mit Laudator Jan Lohrengel

Mehr dazu im nächsten „Klassiker!“ Magazin.

Herzlichen Glückwunsch an den Gewinner und alle Teilnehmer!

Dazu großer Respekt an die Eigner und Ihre Projekte.