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Rursee Klassik 2008

Es berichtet Frank Bittner:

Nachdem ich häufig und gerne an Klassikregatten auf süddeutschen Seen und auch im Norden teilgenommen habe, fand ich es naheliegend, etwas Vergleichbares auch auf unserem Heimatrevier, dem Rursee, ins Leben zu rufen; waren uns doch bei unseren Segeltouren mit unserem A&R-Drachen immer wieder schöne alte Holzschiffe auf dem See aufgefallen. Mein Wunsch ist es, dass sich die Eigner dieser schönen Schiffe kennen lernen, Erfahrungen austauschen und zusammen segeln. Unterstützung fand ich beim Freundeskreis klassische Yachten, namentlich bei Wilfried Horns , der half, die Traditionschiffsegler in NRW anzusprechen und großzügig Preise zur Verfügung stellte. Am Rursee wurde ich von den Vorständen der Vereine darin unterstützt, die „Holzböötle“-Besitzer einzuladen.
Bei den Vorgenannten möchte ich mich dieser Stelle herzlich bedanken.
So konnte am 1.Juni die erste „Rursee Klassik“, ausgerichtet vom YCR, in Woffelsbach stattfinden. 20 Schiffe hatten sich gemeldet. Viele Segler trafen sich schon am Vorabend in den Räumlichkeiten des YCR um sich, in fröhlicher Runde und bei einigen kühlen Bieren, an den gezeigten Aufnahmen früherer Klassik Events zu erfreuen und Erfahrungen auszutauschen.

Am nächsten Morgen um 11 Uhr traf sich die Klassiker Flotte pünktlich auf dem Wasser – nur der Wind ließ auf sich warten. Mit leichter Verspätung schaffte es die Startcrew um Rüdiger Woiwode dann aber doch, das Feld auf die Reise in Richtung Schwammenauel zu schicken. Der leichte Wind hatte den Vorteil, dass sich niemand beim Schoten ziehen verausgaben musste, sondern alle den Anblick des beträchtlich großen „Klassik Geschwaders“ ausführlich genießen und fotografieren konnten. Die größte Klasse bildeten sechs Drachen, gefolgt von 3 BM’s. Gernot Kretschmar und Thorsten Petter reisten mit H-Jolle Seeschwalbe an. Vollzählig vertreten waren die am See beheimateten Schiffe, die mit ihren eindrucksvollen Peitschenmasten der Inbegriff des Klassikers sind: Familie Niemeyer und Sabine Breuer mit ihrem 45er „Immer noch“, Familie Breuer mit dem 22er Schärenkreuzer von 1927 ( das älteste Schiff im Feld ) und Christoph und Andrea Raddatz mit Wolfgang Sommer auf dem L-Boot 174 „Bahamuth“ von 1929.

Der Wind kam doch noch – kurz nachdem die Wettfahrtleitung eine Bahnverkürzung an der Tonne 6 beschlossen hatte. So war man dann doch früher als erwartet wieder zu Hause, nachdem auf einer recht rasanten Zielkreuz doch noch seglerisches Können gefragt war.
So kennen und lieben wir unsern Rursee!

Zum Abschluss stärkten sich die Teilnehmer beim Yacht Club Rursee mit Kaffee und Kuchen während die Wettfahrtleitung die mit Spannung erwarteten Ergebnisse der Wettfahrt ermittelte.
Auf den 1. Platz segelte Dieter Friedrichs mit Malte Blindert mit seiner in Jahren mühsamer Arbeit sorgfältig restaurierten BM von 1936.
Das neu, nach dem Vorbild klassischer Schiffe, entwickelte 2 Mast Segelkanu von Michael Loenissen hat bewiesen, dass klassische Jollen für den Rursee ein hohes Potenzial haben. Er belegte den 2. Platz.
Auf den 3. Platz segelte Christoph Raddatz mit der L174 „Bahamuth“ mit Andrea Raddatz und Wolfgang Sommer und war so Gewinner eines Sonderpreises für das älteste Schiff unter den ersten fünf Plätzen in Form eines vom Freundeskreis klassische Yachten gestifteten Buchs.
Den Sonderpreis für den ältesten Teilnehmer gewann Dr. Herbert Heidland, der kürzlich seinen 84. Geburtstag feierte. Er segelte mit seinem Schärenkreuzer D5, „ Iwof“ Bj. 1939 mit Crew Jochen Stranski und Karl Happich.
Das große Interesse der Oltimersegler an der Veranstaltung hat mich sehr gefreut und meine Erwartungen übertroffen. Ich freue ich mich schon im nächsten Jahr, unter Berücksichtigung zahlreicher Anregungen der Teilnehmer, die zweite Rursee Klassik 2009 zu planen.

Ein Ahoi an alle, auf ein Wiedertreffen in 2009 auf dem Rursee und vielleicht auch auf anderen Gewässern.
Frank Bittner mit Crew Elisabeth Köhl und Klaus Chelius



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