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"Sea Cloud" in Bremerhavener Werft

Letzten Samstag, 6.11., traf die Sea Cloud in Bremerhaven ein. Die fast 80 Jahre alte Yacht wird bei den Motorenwerken bis Mai 2011 generalüberholt und modernisiert.

Die Sea Cloud, eine der größten und luxuriösesten Segelyachten dieser Welt, wurde im Jahre 1931 im Auftrag des amerikanischen Börsenmaklers Edward Francis Hutton mit der Takelage einer Viermastbark von der Krupp Germaniawerft Kiel unter dem Namen Hussar II gebaut. Nach Kriegseinsätzen als US-Küstenwachschiff, mehr als sechsfachem Besitzerwechsel, langen Liegezeiten und drohendem Abwracken fährt die klassische Yacht heute als Kreuzfahrtsegler.

Historische Patina ist durch aus noch erhalten. Edle Hölzer, Marmorkamine und -bäder, vergoldete Wasserhähne in Schwanenform – der extravagante Stil der Hutton-Gattin Marjorie Merriweather Post hat alle Stürme überstanden. Sechs der 32 Kabinen – die ursprünglichen Gästekabinen – wurden wie die Eignerkabinen dem Originalvorbild getreu erhalten. Während Edward Hutton in seiner ahorngetäfelten Suite einen etwas rustikaleren Stil pflegte, bevorzugte die Eignerin eine ausgesprochen feminine Ausstattung. Weiße Schleiflackmöbel, ein raumhoher geschliffener, reich verzierter Ankleidespiegel, Marmorkamin – die Hauptmerkmale der Kabine No. 1, die mit 38 Quadratmetern auch außergewöhnlich groß ausfällt. Und das neun Quadratmeter messende Marmorbad mit einer antiken Frisierkommode lässt vollends vergessen, dass man hier auf einer alten, klassischen Yacht ist.

Um all dies zu erhalten und das Schiff weiterhin „von Hand“, also personalintensiv, segeln zu lassen, blieb den heutigen (Hamburger) Eignern wohl kaum eine andere Wahl, als das Schiff fest im obersten Luxussegment zu verankern.

So wird es rund sechs Millionen Euro kosten, die 110 Meter lange Viermastbark in den nächsten Monaten auf den neuesten Stand bringen zu lassen. Unter anderem werden bei MWB neue Radar- und Navigationsgeräte installiert, die komplette Klima- und Feuermelde-Anlage erneuert sowie zwei zusätzliche Hilfsmaschinen zur Stromerzeugung eingebaut. Außerdem werden alle Masten, Segel und Rahen überholt. Verschiedene Passagierkabinen erhalten neue Bäder und auf dem Schiff werden sämtliche Teppiche und Polster ausgetauscht. Sechs Monate haben die Arbeiter Zeit, um den Segler zu modernisieren.

In neuer Frische soll die Sea Cloud im Mai 2011 zum ersten Mal seit 33 Jahren wieder nach Hamburg kommen und dort ihren 80. Geburtstag feiern. Danach ist die Yacht wieder im Mittelmeer und in der Karibik unterwegs.

Foto: Caribbeanyachtbroker



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