Vom Winde verweht: Elbe-Klassik 2020


Dieses Jahr ist alles anders. Und doch: es gibt sie, die „Elbe-Klassik“, zumindest die „Elbe-Klassik light“!


Segeln ist zwar ansteckend und beinhaltet einen hohen Suchtfaktor, stellt aber keine aktuelle Risikoaktivität dar. Zum Opfer gefallen ist der legendäre Vorabend. Kein Treffen am Freitag, sondern erst sonnabends unter Segeln vor dem Hafen von Glückstadt. Und leider kein abendliches Beisammensein an Grill und Bierfass, um über den Sommer und den vergangenen Winter und das nächste Projekt zu reesen.

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Große Freude bei den Crews ob des lange vermissten Anblicks. Es geht gleich zur Sache: Fock und erstes Reff sind durchaus angemessene Garderobe, bereits hier in Lee der Rhinplatte. (Im Foto: "Jöte" - mehr Speed geht nicht)

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Mit am Start die hier in Glückstadt jüngst von Jannik Lukat gebaute Cat-Jolle „Mósi“. Mit den in der spätsommerlichen Sonne leuchtenden Mahagoni-Planken und dem Gaffel-Segel eine wahre Augenweide. Gerne hätten wir mehr von ihr gesehen, doch es ist leider kein Wetter für offene Schwertboote. Die Mannschaft macht das richtige und streicht bereits in Höhe des Fähranlegers das Segel.

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So wird es vor allem ein kleines Festival der KR-Yachten, die die ruppigen Bedingungen gut wegstecken, umrahmt von zwei 30ern, einem Jollen- und einem Seefahrtskreuzer. Und Conni, die auf ihrem kleinen Spitzgatter einen schweren Kampf aufnimmt. Geplant war, ein gutes Stück elbab zu segeln, aber bei Freiburg, wo es allmählich höher ran geht, will bei diesem Wetter keiner dem Führungsboot so recht folgen. Um auf die einsetzende Flut zu warten, fahren wir also vor der Brammer-Bank auf und ab. Erst mit dem Durchzug einer durchaus ehrfurchtheischenden Regenfront wird es handiger. Die ersten Reffs werden ausgeschüttelt.

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Unser Ziel ist die Haseldorfer Binnenelbe, wo sich die Tapferen vor Anker legen, denen mit Einbruch der Nacht zumindest der Anblick weißer Laternen und das Wissen um die schönen Nachbarlieger vergönnt ist.

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"Mósi" vor Glückstadt