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NEWS Die Restaurierung der "Vinga" geht in der Michelsen-Werft in Seemoos am Bodensee 2010 ihrer Vollendung entgegen. Der 75qm Nationale Kreuzer wurde im November 2007 restaurierungsbedürftig von der Klassenvereinigung in Zusammenarbeit mit der Michelsen-Werft an den Bodensee gebracht. "Vinga" wurde 1914 von Abeking & Rasmussen in Lemwerder im Auftrag des Berliner Seglers Dr. Freund gebaut. Getauft wurde es auf den Namen „Erika III“. Noch im selben Jahr wurde das Schiff an den Bodensee verkauft. Es folgten bewegte Jahrzehnte für die Holzyacht. Mehrfach umbenannt und umgebaut pendelte sie zwischen Wannsee, Bodensee, Ostsee und Nordsee hin und her. Die letzten Segelreisen im Norden erlebte das Boot als "Maruna", Eigner Werner Reim. Im Jahre 2007 landete sie nach kurzem Zwischenaufenthalt in Berlin schließlich auf der Michelsen Werft. Die Klassenvereinigung der 75qm Nationalen Kreuzer hat die Geschichte des Bootes - der Vinga ex Maruna ex Windspiel II ex Vinga III ex Matho II ex Wega ex Loreley ex Ruth ex Erika III - genau recherchiert und veröffentlicht: Der Bericht schließt mit den Worten: Aber noch ist ja die Wiederherstellung nicht abgeschlossen.
Sie wird laufend im Bautagebuch der Michelsen-Werft dokumentiert: Zu Beginn, nach der Sichtung der Original-Baupläne von Abeking & Rasmussen aus dem Jahre 1914, musste konstatiert werden, dass der Rumpf eine nicht mehr korrigierbare Verformung und zahlreiche weitere Bausünden aufwies: 20cm zu breit, 60 cm zu lang, 10cm zu hochbordig. Folglich entsteht die Yacht nun praktisch als originalgetreuer Neubau. Beschläge und Ausrüstung bleiben zum Teil erhalten, aber auch das Rigg muss neu gebaut werden. Im Frühjahr 2008 wurde auf dem Schnürboden der Spantenriss aufgezeichnet und die ersten zehn Spantenpaare gebaut. Die Kielsohle wurde im Juni verleimt und exakt an den Kiel angepasst, die Planken gesägt und gefräst. Am 10. Juli erfolgte die zweite Kiellegung der „Vinga“, exakt 95 Jahre nach der ersten. Am Ende des Monats war das Spantengerüst komplett aufgestellt. Vor- und Achtersteven sowie die Balkweger wurden eingepasst und der Spiegel verleimt. Mit dem Schergang, der obersten breiten Planke, konnte die Beplankung begonnen werden. Der alte Ballastkiel wurde im September untergebolzt und die Decksbalken eingepasst. Mit der Fertigstellung der Überwasserbeplankung nimmt die Vinga wieder elegante Formen an. Mit dem Aufbringen des Sperrholzdecks ist der Aufbau des Rumpfes abgeschlossen. Der Rumpf wird so Ende Januar 2010 auf der "boot" gezeigt. Im Sommer 2010 geht's an den letzten Bauabschnitt. Dann wird der Innenausbau (bereits zu 70% gefertigt), der Kajütaufbau und das Teakdeck fertiggestellt. Fertig wird das Boot, wenn alles gut läuft, im September zur „Interboot“.
Noch in der Warteschleife befinden sich zwei L-Boote, deren Restaurierung als Azubiprojekt angegangen werden soll. Seit der Restaurierung von mehreren L-Booten gilt Hans-Joachim Landolt ohnehin als L-Boot-Spezialist. Zuletzt konnte er 2009 den Neuaufbau des L-Bootes „Gazelle“ präsentieren. Das Ergebnis ist in einer Bildershow zu sehen, die auf der Freundeskreis-website im November 2009 veröffentlicht wurde: "Die Auferstehung der Gazelle VI, L 110"
Der Freundeskreis bietet auch 2010 wieder in Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Landolt ein Restaurierungsworkshop am 6. und 7. März auf der Michelsen Werft an: |
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