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Wintertreffen 2012

Der Vortragssaal des Völkerkundemuseums war wieder einmal voll - trotz echtem Winterwetter mit eisbelegter Elbe, etwas Schnee und ganz tiefen Minusgraden. In Erwartung dieser Fülle hatte die Organisation versprochen, für dieses Jahr eine Live-Schaltung ins angrenzende Foyer mit zusätzlichen Sitzplätzen zu legen. Gesagt, getan. Und es klappte - in Bild und Ton, also ein Vorhaben mit Zukunft.

Der erste Beitrag war Lasse Strömberg vorbehalten. Er stellte ein sehr interessantes Ereignis in Schweden vor, die „Nynäshamn Centennial Jubilee Regatta 2012“. Geladen wird u.a. zur allgemeinen Klassikerregatta "Classic Boat Meet 2012". Erinnerungen an die „Classic Week 2005“ im Raum Stockholm sind durchaus erwünscht: Nicht nur die alte Veranstaltercrew ist wieder am Ball, auch das Programm, beginnend mit der Geschwaderfahrt ab Simrishamn entlang der schwedischen Ostküste nach Nynäshamn, lässt eine Neuauflage der erfolgreichen Ausgabe von 2005 vermuten. Aktuell liegen bereits an die 50 (vorläufige) Anmeldungen aus Deutschland den Organisatoren um Lasse Strömberg vor!


von links: Prof Lars Strömberg, Feargus Bryan, Hal Sisk (Aufnahme von 2011)

Anschließend wurden die "Kongelig Classics" - eine deutsch dänische Veranstaltung Anfang September - vorgestellt. Martin Schulz vom Museumshafen Flensburg wies auf die historischen Wurzeln der Regatta hin, 1855 wurde erstmals auf der damals noch gänzlich dänischen Flensburger Förde regattiert - auf Initiative englischer Ingenieure.

Das Regattaangebot des Freundeskreises gestaltet sich in 2012 umfangreich und abwechslungsreich wie immer. 15 Regatten stehen im Angebot. Einen neuen Farbtupfer bieten vielleicht die "German Classics" in Laboe: Die erstmals ausgetragene Regatta der 100jährigen!

Das Projekt "Zentrum Klassischer Yachtsport" stand im Mittelpunkt eines weiteren Beitrages: Mit dem Angebot, ins Projekt einzusteigen, wurden die etwa 350 Besucher in die erste große Pause entlassen.

Sie nutzten die beiden langen Pausen, die Angebote des Restaurants zu testen oder dem Sax von Petra Thelen und ihrer Gitarristin zu lauschen.

Der zweite Teil des Abends begann mit der Vorstellung des Projektes "Anita", das aus der Vielzahl der Restaurierungsprojekte dadurch heraussticht, dass es als ein sehr anspruchsvolles von einem Segelverein getragen wird. Bootsbaumeister Uwe Baykowski wies auf die fachlich interessanten Restaurierungsprobleme und ihre Lösungen hin, Volker Christmann, Initiator und treibende Kraft des Projektes, erzählte von den Schwierigkeiten und auch Freuden, solch ein Vorhaben auf gemeinnütziger Ebene voranzubringen.
Volker Christmann ist es auch, der in diesem Jahr mit dem FKY-Preis ausgezeichnet wurde - für seinen Einsatz zur Rettung der Anita" sowie für den Aufbau seiner gewaltigen Yachtsportliteratursammlung, seine Hilfsbereitschaft in Fragen dieser Literatur effektiv zu beraten.



Heimathafen wird demnächst Wiesbaden sein...

Ein knackiger Film über die Holzbootregatta auf dem Ratzeburger See und die Vorstellung der vielen langen Reisen der "Mistral" rundeten den zweiten Teil des Abends ab. Dieter Krügel, Eigner des Herreshoff-Schoners "Mistral", wurde insbesondere für seine letzte Atlantiküberquerung und seine Teilnahme an den kanadischen Schonerregatten vor Lunenburg mit dem Langfahrtpreis des FKY ausgezeichnet.

Im abschließenden Teil des Abends wurden zunächst die erfolgreichen Regattacrews der vergangenen Saison mit dem Ostsee-Preis gewürdigt.
Der letzte Auftritt des Abends gehörte - traditionsgemäß - Filmemacher Tom Nitsch. Die alten Schoner, aber auch die Repliken wie "Eleonora" oder die "Atlantik", sind zweifellos sein Lieblingsthema. Er zeigte wie schon im letzten Jahr eine bildgewaltige Hommage an die alten Zweimaster bzw. Ausschnitte aus käuflichen DVDs...

Übrigens: Allen Akteuren - auf und hinter der Bühne - ein herzliches Danke!
WH

PS: Erinnern Sie sich? Der Ire Hal Sisk wies auf dem letztjährigen Wintertreffen gut gelaunt und eindrucksvoll nach, wie sehr Watson - Konstrukteur der Britannia, einer Meteor und auch von Hals eigener "Peggy Bawn" - den Yachtbau des 19.Jhd. prägte und überhaupt als größter Designer aller Zeiten zu gelten hat. Hal bereitete damals gerade ein entsprechendes Buchprojekt vor, in diesem Jahr liegt es vor und konnte begutachtet (und erworben) werden.

Fotos Hella Peperkorn



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