PFLEGE & ERHALT

Yachtlackierungen

von Uwe Baykowski

"Frühjahrszeit - Lackierzeit"
und schon sind wir bei den ersten Schwierigkeiten:
Kälte und Luftfeuchtigkeit machen uns die Arbeiten mit modernen Lacken nicht einfach. Die äußerlichen Bedingungen sind für die meisten Eigner Klassischer Yachten ähnlich schlecht, ob in einer kalten, feuchten, staubigen Halle oder unter dem selbstgebauten „Greenhouse“. Deshalb ist dieser Artikel ausschließlich für den engagierten Amateur gedacht, nicht für den Profi, der mit High-Tech und geheizter Halle mit Absaugsystem ausgestattet ist.


Aufgaben der Lacke, Öle bzw. Beschichtungen

Die Klarlacke im Überwasserbereich für Rumpf, Laibhölzer an Deck, Aufbauten, Luken, Masten und Spieren sollen die Hölzer vorrangig vor Versprödung, Verfärbung und Öffnungen von Leimnähten schützen.
Auch die Ästhetik spielt hier eine große Rolle:
Die Lacke und Öle sollen die natürliche Struktur und Farbe des Holzes besonders unterstreichen und glanzvoll hervorheben.
Die Farbbeschichtungen für den Unterwasserbereich sollen das Holz vor zuviel Feuchtigkeitsaufnahme und damit vor Fäulnisbefall schützen.
Antifouling schützt vor Pocken- und Muschelbesatz.
Die farbige Hochglanzlackierung des Freibords soll der Yacht die persönliche Note geben und das Holz vor dem Austrocknen sowie vor Wasseraufnahme schützen.

Bevor die Anwendungsbereiche und die Verarbeitung der verschiedenen Lacke beschrieben werden, wollen wir versuchen, eine Systematik in das unüberschaubare, vielfältige Angebot von Yachtfarben zu bringen.


Klarlacke und Öle

Wir unterscheiden die Produkte in der Reihenfolge ihrer Endhärte, vom Holz-öl bis zur Epoxy-Beschichtung.

Holzöle:
Holzöle haben gegenüber den Lacken den Vorteil, dass sie tief ins Holz eindringen und wesentlich elastischer sind als die härteren Lacke. Die Gefahr des Reißens und Abblätterns ist hier geringer.
Das wohl berühmteste Öl ist das Leinöl, das aus Leinsamen gewonnen wird.
Mit leinölhaltigen Produkten wie
Le Tonkinois oder Biopin sind sehr gute Ergebnisse erzielt worden.
Ein ebenfalls leinölhaltiges Produkt ist die gute alte Bleimennige, die jedoch für den Endverbraucher wegen gesundheitsgefährdender Wirkungen vom Markt genommen wurde.
Die Bleimennige wurde Jahrzehnte lang zur Konservierung von Holz und Stahl im Yachtbau wie auch in der Berufsschifffahrt eingesetzt. Für Fachbetriebe ist die echte Bleimennige jetzt wieder erhältlich. Sie sollte nicht durch die Kunstharz-Bleimennige, die für jedermann erhältlich ist, ersetzt werden.
Wichtig: Bei dem Einsatz von Holzölen muss immer mit längeren Trockenzeiten gerechnet werden.

Alkydharzlacke:
Nahezu sämtliche Produkte, die früher als „Bootslack“ bezeichnet wurden, basieren auf Alkydharzbasis.
Zu den bekanntesten Produkten dieser einkomponentigen Lacke gehören: Epifanes, Schooner, Spinnaker grün, Rubbol, Rylard.

Diese Lacke sind zwar härter als die Öle, sind aber immer noch sehr elastisch. Sie haben in den letzten Jahren jedoch zunehmend Schwierigkeiten mit der stärkeren UV-Belastung durch Sonneneinwirkung bekommen.
Die eingearbeiteten UV-Filter können in vielen Fällen eine leichte Bildung von unstrukturiert angeordneten, sehr feinen Haarrissen, die an der Lackoberfläche entstehen, nicht verhindern.
Diese Lackierungen müssen jedes Jahr erneuert werden, damit der von der Sonne abgebaute UV-Filter wieder stabilisiert wird.
Es hat schon Unstimmigkeiten zwischen Werften und Eignern wegen dieser auftretenden Kraquelierung gegeben, ja sogar bis zu Gerichtsprozessen. An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass die Lacke bestimmt nicht schlechter geworden sind, sondern die Umweltbedingungen.

Polyurethanlacke:
Diese Lacke sind noch härter und widerstandsfähiger als die Alkydharzlacke und die Trockenzeiten sind kürzer, die Zwischenschliffe können früher durchgeführt werden.
Der PU-Lack zieht schneller an, was sich nachteilig auf den Verlauf auswirken kann: Pinselstriche können evtl. sichtbar bleiben. Die erwähnte Kraquelierung kann auch hier auftreten.
Produkte: Rylard-PU, Spinnaker rot, Asuso.

2-Komponentenlacke:
Diese Lacke sind die härtesten und widerstandsfähigsten, aber auch die am wenigsten elastischen Lacke. Deshalb sollte gut überlegt werden, wo diese Lacke eingesetzt werden sollen, weil die Möglichkeit des Reißens bei stark arbeitenden Holzteilen, wie etwa Rahmenverbindungen an Aufbauten oder älteren verleimten Verbindungen sehr groß ist.
Diese Lacke ziehen ebenfalls sehr schnell an, sie dürfen auch nur bei bestimmten Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten verarbeitet werden. Ein gutes Ergebnis mit einer Pinsellackie-rung zu erzielen ist deshalb eher schwierig.
Mit Spritzlackierungen können jedoch exzellente und vor allem dauerhaftere Ergebnisse erzielt werden.
Produkte: Awlbrite plus,
Hempels Diamond Varnish;
SP 2000 Ultravar auch zur Endlackierung von Epoxybeschichtungen.


Buntlacke

Die farbigen Lacke, die wir für Außenhaut, Wasserpass, Kajütdach und Anderes verwenden, basieren ebenfalls auf Alkydharz oder Polyurethan.
Reine Öllacke kommen eher selten vor.

Durch ihre Pigmentierung sind die farbigen Lacke wesentlich UV-beständiger als ihre “klaren Kollegen”. So manche Außenhaut muss nur alle zwei oder drei Jahre neu lackiert werden, nicht jedes Jahr, wie es bei den einkomponentigen Klarlacken unabdingbar ist.

Besonders dauerhaft sind die amerikanischen PU- Produkte von AWLGrip. Diese 2-Komponenten-Lacke halten ihren Glanz und ihre Farbechtheit über mehrere Jahre.
Zu den PU-Lacken gehören z.B. International Toplac oder Brightside.
Zu den Alkydharzlacken gehören z.B. Sikkens Highgloss oder Hempels
Supergloss.
Die PU-Lacke sind auch hier bei der Verarbeitung etwas kälteempfindlicher.
Die Alkydharzlacke lassen sich bei kalten Temperaturen durch einen Schuss Owatrol-Öl überlisten und lassen sich gut verstreichen bei gutem Verlauf.


Konservierung von rohen Holzrümpfen

Soll ein Unterwasserschiff komplett abgezogen und wieder aufgebaut werden, ist der Rumpf vor der Konservierung auf Mängel zu untersuchen. Faule Hölzer sollten ersetzt, korrodierte Metallteile möglichst erneuert werden.
Es ist sinnvoll, den Rumpf mit einem Fungizid wie Intertox oder Imp zu imprägnieren und vor Fäulnis zu schützen.
Danach folgt ein Anstrich mit einem Chlorkautschukprimer wie z. B. Owatropal , Hempels Barrier Primer oder International Primocon.

Auch hier gibt es noch andere Systeme, viele Yachteigner schwören auf die Konservierung mit Leinöl.
Manchmal ist die Entscheidung hier eher philosophischer Natur.

Wer den Rumpf durch Spachteln glätten will, sollte es nach der ersten Primerschicht tun, weil jetzt die Unebenheiten besser zu erkennen sind. Besser wäre es allerdings, den Rumpf so glatt zu schleifen, dass man auf Spachteln verzichten kann.
Feine Plankennähte sollte man niemals mit einem 2-Komponenten Spachtel schließen, weil dieser zu hart wird.
Hier wird eher ein weicher Lackspachtel verwendet, der zwar langsam trocknet, aber nie ganz hart wird.
Auch Fensterkitt, mit Leinöl „schlank“ gemacht, ist hier richtig.
Nach dem Spachteln folgen drei weitere Schichten Primer, danach der Antifou-linganstrich.


Konservieren von Metallteilen

Hier denken wir hauptsächlich an den leidigen Ballastkiel aus Gusseisen und an die eisernen Verbände im Schiff wie z. B. Bodenwrangen oder Stahlspanten bei Kompositbauweisen.

Optimal wäre es, die Teile zu demontieren, zu strahlen und zu verzinken. Leider ist der Aufwand meist zu groß oder es ist einfach nicht möglich, Eisenteile ohne größere Zerstörung aus dem Schiff zu bekommen.
So sind die Möglichkeiten begrenzt, die fortschreitende Korrosion an Eisenteilen zu verhindern, man kann sie allenfalls vermindern.

Vor der Konservierung sollten die Metallteile, so gut es geht, entrostet werden. Dies kann mit der einfachen Stahlbürste oder, wenn möglich, mit einer Zopfbürste auf der Flex geschehen.
Für die Konservierung bietet der Markt verschiedene Produkte an, gute Ergebnisse werden mit ZN 95 oder Epi-Resist, einem Epoxy-Produkt von der Firma Yacht-Line, erzielt.


Konservierung der Bilge

Grundsätzlich gilt hier: Ohne Belüftung der Bilge ist jede Konservierung sinnlos!

In einem dauerhaft nassen oder auch feuchtem Klima kann auch die beste Konservierung einem Pilzbefall mit folgender Fäulnisbildung nicht standhalten. Oftmals lässt sich der Zustand eines Holzbootes schon mit der Nase erahnen.

Bei den normal geplankten klassischen Yachten, deren Holzrümpfe im Bilgenbereich immer einen Feuchtigkeitsgehalt von über 15 % haben, wäre es nicht sinnvoll, das Holz geschlossenporig zu lackieren.
Hier wählen wir vorzugsweise Öle wie Benaröl, Imp, Owatrol (Achtung Dämpfe!) oder auch reines Leinöl. Die Feuchtigkeit kann hier austreten, der Rumpf kann atmen.
Formverleimte Rümpfe können mit modernen Lacken auch im Bilgenbereich lackiert werden.


Abziehen und Schleifen von Holzrümpfen

Gerade frische Eigner von klassischen Yachten verspüren immer wieder den unwiderstehlichen Drang, das Unterwasserschiff oder auch das Überwasserschiff abzuziehen, um den Zustand der hölzernen Planken in ihrer wahren Schönheit zu sehen. Oftmals steht der Wunsch dahinter, einen farbig gestrichenen Rumpf wieder mit Klarlack zu versehen, was nicht selten zu Enttäuschungen führt, weil das Holz des Überwasserschiffes doch nicht so schön ist wie erwartet oder viele schwarze Stellen an den Niet- oder Schraubverbindungen das Gesamtbild beeinträchtigen.
Gleichwohl ist es in vielen Fällen sinnvoll, überalterte Farbschichten zu entfernen und das langwierige und kräftezehrende Thema anzupacken.
Inzwischen bieten auch professionelle Unternehmen das schonende Abstrahlen von Holzrümpfen an. Hier wäre insbesondere die Firma Get Off (www.getoff.de) zu nennen, die schon einige Holzrümpfe gestrahlt hat.
Sollten die finanziellen oder räumlichen Möglichkeiten den professionellen Einsatz nicht zulassen, so muss man eben selber ran. Äußerst vorteilhaft wäre es, ein paar kräftige und belastbare Freunde oder Crewmitglieder für diese Freizeitgestaltung zu gewinnen. Allein vor dieser Aufgabe stehend kann man leicht den Mut verlieren.
Für das Verfahren gibt es eigentlich nur zwei Methoden: Abkratzen oder Abbeizen, was meistens ein fürchterliches Geschmier verursacht.
Außerdem arbeiten die meisten Abbeizer nur bei Temperaturen von mehr als 15 Grad C. vernünftig. Diese Methode kommt also nicht so sehr in Frage, Abschleifen funktioniert auch nicht, weil das Antifouling jedes noch so gute Schleifpaper hoffnungslos zusetzt.

Für das Abkratzen von Unterwasserschiffen sind die Sandvikkratzer mit den gehärteten doppelseitigen Klingen von 50 mm Breite am besten geeignet, weil extrem harte Primerschichten unter dem Antifouling liegen können. Von der Unterstützung mit einer Heißluftpistole sollte man bei dem Unterwasserschiff eher absehen, weil hier besonders giftige Gase bei der Verbrennung von Farbe entstehen. In jedem Fall, auch beim Abkratzen und Schleifen, ist bei diesen Arbeiten eine gute Atemschutzmaske (z.B. vom 3M) zu benutzen.
Vor dem endgültigen Entfernen aller Farbschichten sollte die Position des Wasserpasses durch kleine Nagelpunkte oder Einstiche mit einem Spitzbohrer in ca. 0,5 bis 1 Meter Abstand gesichert werden.
Sind die dicksten Farbschichten durch Abkratzen entfernt und nur noch
wenige, dünne Reste auf der Außenhaut verblieben, kann mit dem Schleifen begonnen werden.
Im Unterwasserbereich kann hier unbedenklich Maschinenhilfe eingesetzt werden. Am besten sind hier Excenterschleifer von Festool oder Fein mit externen Absaugern geeignet.
Die Heimwerkermaschinen mit den integrierten Absaugungen verteilen den Schleifstaub eher in der Umwelt oder auf der Schleiffläche.
Auch wenn das Unterwasserschiff nicht so glatt wie das Freibord sein muss, sollte man sich schon Mühe geben, eine schöne Fläche ohne Löcher und Beulen zu erzielen.

Die Farbschichten am Freibord lassen sich gut mit Hilfe einer Heißluftpistole entfernen. Als Kratzer eignet sich der „Yachtschrabber“ von Toplicht am besten. Es gibt diese Kratzer auch in jedem Farbenfachgeschäft, nur sind hier die Klingen meist zu dünn. Sie kommen bei der Arbeit ins Flattern und hinterlassen dadurch hässliche Riefen im Holz.

Das Schleifen des Freibordes, sei es naturlackiert oder farbig, ist etwas für Könner. Je blanker die Oberfläche beim Lackieren wird, umso deutlicher werden Unebenheiten sichtbar.
Die Oberfläche kann leicht mit dem Excenterschleifer vorgeschliffen werden um letzte Farbschichten zu entfernen.
Der Feinschliff sollte aber unbedingt von Hand mit einem Schleifbrett erfolgen, und zwar vorzugsweise zunächst in diagonaler Richtung und dann in Längsrichtung, zunächst mit grobem Schleifpapier (ca. Korn 80), dann immer feiner werdend bis Korn 120 oder 150. Bei Naturlackierungen sogar bis Korn 240.
Schleifpapier sollte nicht im Baumarkt, sondern im Farbenfachgeschäft
beschafft werden, es gibt große Qualitätsunterschiede. Gute Produkte gibt es von Sia, Mirka, Klingspor, Würth.
Bei farbigen Rümpfen wäre anzustreben, komplett auf Spachtel zu verzichten, leicht geöffnete Plankennähte werden mit weichem Lackspachtel aufgefüllt.


Lackieren von farbigen Bootsrümpfen

Hat man sich für ein Farbsystem entschieden, ob 1- oder 2-Komponenten, sollte man unbedingt von der Grundierung bis zur Endlackierung bei diesem System bleiben, dies gilt auch für Verdünnungen!
Die Grundierungsschichten, ca. zwei bis vier je nach Saugfähigkeit des Holzes, können mit einer guten Schaumstoffrolle aufgetragen werden. Wenn man die angegebenen Überstreichintervalle einhält, muss kein Zwischenschliff erfolgen. Sollte man doch auf Spachtel nicht verzichten wollen, sollte der nach der ersten Grundierung erfolgen.
Nach den Grundierungen muss ein feiner Zwischenschliff erfolgen, der nun mit einer Maschine bei sehr feiner Körnung (320) ausgeführt werden kann. Die Gefahr, Beulen in die Oberfläche zu schleifen, ist jetzt nicht mehr so groß.
Mit der ersten Lackierung kann nun begonnen werden, nur eine wird in der Regel nicht ausreichen.
Die Lackierungen können ebenfalls mit einer Schaumstoffrolle appliziert und mit einem Schaumpinsel glattgezogen werden.

Der Verlauf der Lackoberfläche hängt in erster Linie von dem Produkt selbst ab und von den Verarbeitungstemperaturen.
Einkomponentenlacke können bei niedrigen Temperaturen mit einem Schuss Owatrolöl verlaufsfreudiger gestaltet werden.

Zweikomponentenlacke können auch verdünnt werden, hier muss immer das vorgeschriebene Produkt verwendet werden. 2-K-Lacke sollen nicht unter einer Verarbeitungstemperatur von 10 Grad C. verarbeitet werden.


Lackierung von Naturrümpfen

Soll ein Rumpf vor der ersten Lackierung gebeizt werden, empfiehlt es sich, die Holzoberfläche mit einem nassen Schwamm zu befeuchten. Die weicheren Poren quellen jetzt und stellen sich beim Auftrocknen auf, die Oberfläche ist jetzt wieder rau.
Dieser Effekt hätte sich auch nach Auftragen der Beize eingestellt, die erste Lackierung wäre nun auf eine raue Oberfläche aufgetragen worden.
Nach dem Wässern wird die Oberfläche also noch einmal sehr fein geschliffen, dann kann endlich lackiert werden, gerne wieder mit Schaumstoffrolle und Schaumpinsel.
Am besten lässt sich dieses mit zwei Personen durchführen.

Die Verarbeitungshinweise der Lackhersteller bezüglich der Verdünnung sollten beachtet werden.
Die ersten verdünnten Lackschichten können ohne Zwischenschliff innerhalb der angegebenen Intervalle aufgetragen werden, danach sollten Zwischenschliffe erfolgen.
Viele Eigner klassischer Yachten schwören auf einen 400er Nassschliff vor der Endlackierung. Ein 320er Maschinenschliff ist jedoch ausreichend.
Auch ein Abreiben mit einem Schleifpad ist ausreichend, wenn die Fläche makellos ist.
Das Wichtigste und das Schwierigste vor einer Endlackierung ist die vollständige Entstaubung, um eine gute Lackierung zu erzielen.
Die Flächen sollten mit einem guten Staubsauger mit Bürste abgesaugt und mit einem sauberen Lappen mit z.B. Waschbenzin oder Soft Surface Cleaner abgewischt werden. Danach wird die Fläche noch einmal mit einem Staubbindetuch bearbeitet.
Auch die Umgebung des Schiffes sollte einigermaßen sauber sein, Zugluft muss unbedingt vermieden werden, an Sturmtagen sollte nicht lackiert werden.
Trotz Befolgung dieser Regeln ist auch der professionelle Yachtlackierer oft am Verzweifeln, weil die lackierten Flächen, im Besonderen die liegenden, immer wieder Staubpartikel aufweisen.
Zur Beruhigung sei hier gesagt, dass man im Wasser nichts mehr davon sieht.
Eine einkomponentige Lackierung sollte mindestens 8 bis 10 Schichten aufweisen. Bei den Zwischenschliffen ist darauf zu achten, dass besonders an Rundungen nicht zu hart geschliffen wird, um die Schichtdicke nicht aus Versehen wieder abzutragen.


Die jährliche Erneuerung von Naturlackierungen

Einkomponentige Naturlackierungen müssen jährlich erneuert werden, um den UV-Schutz zu stabilisieren. Es hat schon manch böse Überraschung gegeben, wenn die Lackierung mal ein Jahr ausgesetzt wurde.
In der Regel ist nach der Reinigung mit klarem Wasser nur ein Anschleifen der Flächen mit feinem Papier (320) ausreichend.
Sind jedoch Stellen bis auf das rohe Holz oder Unterwanderungen von Feuchtigkeit vorhanden, sollte hier in diesem Bereich bis auf Holz geschliffen und punktuell mit Lack, ca. 5 bis 8 Schichten, aufgebaut werden.
Es ist zweckmäßig, diese Stellen zu bearbeiten, bevor alle Flächen durchgeschliffen werden, weil sie nachher nur noch schwer auszumachen sind.
Will man die Flächen doch vorher ins-gesamt durchschleifen, sind die Stellen zu markieren.


Abkleben von Wasserpass, Aufbauten etc.

Bevor Tapes auf frisch lackierte Flächen geklebt werden, um Flächen zum Lackieren voneinander zu trennen, sollte man sicher sein, dass der Lack ausreichend ausgehärtet ist. Andernfalls kann es passieren, dass der frische Lack beim Abreißen des Klebebandes mit abgelöst wird.
Besonders im Freien ist darauf zu achten, dass die Tapes nicht zu lange auf den Flächen verbleiben. Man könnte Schwierigkeiten bekommen, sie wieder zu entfernen, auch mit speziellen Klebebandentfernern.
Sehr häufig wird das Standardtape von Tesa verwendet, es trägt sehr dick auf und besitzt eine viel zu gute Anhaftung, die meist gar nicht notwendig ist.
Es gibt mittlerweile eine Menge neuer Produkte, die dünner, wesentlich elastischer und besser zu entfernen sind. Allerdings sind sie auch deutlich teurer. Eines dieser Produkte trägt den Namen SLIM.

Genug der Theorie – auf geht’s!



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