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Mittsommernachtsträume-
Eine Segel-Reise ins Licht!

Zu Besuch beim Classic Event 2005 in Stockholm
Teil 1

Rot bleibt bb und grün Steuerbord – hunderte von Meilen durch Felsschluchten, vorbei an kleinen bunten Holzhäusern, Steinbubseln mit knorrigen Bäumen, gegen den Wind kreuzen zwischen Unterwasser Felsen aus fernen Eiszeiten oder in himmlischer Gelassenheit einen ganzen Tag unter Spi Slalom Segeln durch den Schärengarten. Immer nach Norden, eine Reise ins Licht, so unwirklich und schön, dass einer der liebgewordenen Mitsegler beim Abschied nur sagte: eigentlich lassen sich doch dafür keine Worte finden. Unser Mittsommernachts-Traum führte in den Stockholmer Schärengarten, Anlass und Ziel der Reise war das schwedische Classic Event zu Ehren des königlich schwedischen Yachtclubs (KSSS), der in diesem Jahr stolzes 175. Jubiläum feiern kann. Und damit nicht genug: auch der Schwedische Seglerverband (SSF) feierte sein 100jähriges!


Festivalort Saltsjöbaden

Mit viel Liebe und durchdachtem Aufwand hatten die Schweden ihr Mega-Event geplant. So konnte der interessierte Segler bereits Monate im Voraus und Paketweise die Jubiläumsveranstaltung planen und per Mausklick buchen – mit Konvoi oder ohne, oder vielleicht nur als Teilstrecke ab Västervik, mit Visby-Regatta oder Archipelago - Besichtigungstour, mit Saltjöbaden-Gala-Dinner oder doch lieber nur die Grillwurst, etc... Nicht planbar war das Mittelmeerwetter, das sich pünktlich zum Meeting in Västervik ein – und drei Tage nach Veranstaltungsende abschaltete. Bei der ebenso verlässlichen wie leichten Seebrise ein wahrer Segeltraum für die rund 200 klassischen Yachten, die schließlich am Event teilnahmen – darunter immerhin 25 deutsche Boote.

Bei so viel Klassik wollten wir nicht fehlen, auch wenn unser Vorhaben häufig gelindes Erstaunen hervorrief. "Was, ihr wollt so weit durch die Schären, und ganz ohne Motor und nur vier Wochen Zeit?!" Tja, Piraya wird´ s schon richten, dachten wir und stießen nach nur 1 1/2 Tagen Segeln von Kiel aus bereits unverhofft in Simrishamn auf den Konvoi, der von dort starten wollte. Also, eigentlich dauerte die Anreise 2 1/2 Tage, wobei wir 24 Stunden lang um die Huk Sandhammeren gedümpelt sind. Eine Erfahrung, die sich auch auf der Rückfahrt erhärten sollte: Die schwedische Südostecke ist in diesem Bereich eine Art Windfresser. Trotzdem waren wir pünktlich zum Mittsommerfest im Hafen, doch davon wollten unsere Schweden nicht so viel wissen, die große Fete blieb aus, stattdessen gab's ein gemütliches Barbeque samt herzlichem Empfang beim Simrishamner Segelclub.
Der Konvoi trollte sich weiter zur Erlebnistour nach Karlskrona, um anschließend über Kalmar nach Västervik zu segeln, während wir zunächst Utklippan ansteuerten, um dort ein erstes Schärenfeeling zu genießen. Tipp: Man muss nur zur rechten Zeit einlaufen, dann kommt der goldknopfbestückte Hafenmeister in seinem Tender angerudert, neben sich seine Frau, die frischen warmgeräucherten Lachs plus leckerem Dressing in ihrer Kühltasche mitführt... Hmmh, genau das richtige nach dem tollen Segeltag unter Spi über die Hanöbucht!


Utklippan

Wir wollten – und mussten – jeden segelbaren Wind in den kommenden Tagen nutzen und trafen erst in Västervik wieder auf den Konvoi. Auch dort wurden wir ausgesprochen herzlich vom einheimischen Segelclub empfangen und genossen die erste wirklich warme Mittsommernacht auf der stilvollen Clubterrasse zu wunderschönen Klängen eines urschwedischen Bänkelsängers. Hier konnten wir auch die ersten 95er Schärenkreuzer bewundern, die anschließend zur Visby-Sandhamn– Regatta aufbrachen.





Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Fotos von einigen deutschen Konvoiteilnehmern:


Vom Ammersee angereist: Tre Sang


Greta, Mälar 30: Schäre aus Kiel


War bereits beim Event 1998 dabei: Svinga


Von Berlin über die Kanäle bis in die Schären: Seeadler


Aurora, 40er Schäre aus Fehmarn


Auch sonst jeden Sommer in Schweden: Harmattan


Eystra aus Schweden: topgepflegt



Teil 2

Text und Fotos: Hella Peperkorn



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