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Mittsommernachtsträume-
Eine Segel-Reise ins Licht!

Zu Besuch beim Classic Event 2005 in Stockholm
Teil 2

300 Seemeilen lagen bereits im Kielwasser und doch ging die Reise eigentlich erst jetzt so richtig los. Schären an sich – Bubsel, Rockies oder Klöpschen getauft, - waren uns bereits aus dem Vorjahr an der schwedischen Westküste vertraut. Doch, was auf der einen Seite karg, wild und bizarr daherkommt, erscheint in den Ostschären grün, lieblich und duftend. – Im Ernst, empfindsame Seglernasen können Schären manchmal eher riechen als ausmachen – so weit reicht der frische Duft nach Kiefern und Moos übers Wasser. Eleganterweise wurden wir von einer 30er Schäre vier herrliche Tage lang durch den Schärengarten geleitet.


30er "Deidre" / Hans Samuelsson

Mit viel guter Laune, Humor und Spürsinn führte uns der Vorsitzende des Schärenkreuzerverbandes, Hans Samuelsson, höchst selbst mit seiner "Deidre" auf dem bestens ausgetonnten Gewässer in sichere Ankerbuchten – oder ermutigte mit Revierkenntnis und Schären-Tipps zum Abenteuersegeln fernab der betonnten Fahrwasser. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für dieses ganz besondere Erlebnis!

Zwei absolute Höhepunkte auf dem Weg nach Saltsjöbaden dürfen nicht unerwähnt bleiben: Dieter Kreyenberg von der Svinga als ausgefuchster Schärensegler mit Revierkenntnis führte uns zwischen zwei eigentlich unscheinbaren Bubseln vorbei in eine kleine Bucht an deren Rand ein ebenso unscheinbares aber typisch rotes Holzhäuschen auf uns wartete: Rögeri! Der Fischer holte extra für uns aus dem Räucherofen den fangfrischen Fisch und wir konnten zum ersten Mal geräucherten Butt genießen.


Rögeri

Das andere Highlight, das ebenso unvergessen in unserer Erinnerung unter „nicht zu toppendes Segelereignis“ verbleiben wird, ist der Tag unter Spi zwischen den Schären. Trotz der kurvenreichen und zuweilen äußerst engen Passagen mussten wir über Stunden nur zweimal schiften – bei bestem Wetter und leichtem Wind kaum zu steigern!


Gemeinsames Ankern vor Muskö


Nach vier Tagen Idylle, Ruhe und Gelassenheit in Saltsjöbaden zu einem großen Seglerfest einzutreffen, ist ebenfalls ein Erlebnis der besonderen Art. Per Lautsprecher wurde jedes Boot beim Einlaufen willkommen geheißen, hunderte Menschen wuselten auf den Stegen und an den Festzelten vor Schwedens nobelster Hotel-Adresse.


Grandhotel Saltsjöbaden

Kaum hatten wir den Fuß an Land, kamen unzählige Oldtimer vorbeigerauscht – einer schöner als der andere, ebenfalls lautsprecherlaut kommentiert. Stände, Bars, Musik, Menschentrubel – mir war nach kürzester Zeit etwas schwindelig bei diesem massiven Zivilisationseinbruch... Erst mal duschen und langsam akklimatisieren – dann wurde es nur noch schön! Dicht an dicht lagen die unterschiedlichsten Bootsklassen friedlich nebeneinander an einem Endlossteg, der sich halb um die Bucht schlängelt. Traumhaft gepflegte Yachten und ebenso schöne klassische Motorboote, eine Tradition, die in Schweden offensichtlich noch zahlreiche begeisterte Anhänger findet. Zum Empfang gabs stilvoll eisgekühlten Champagner satt und das schon übliche Barbeque, musikalische Entertainer sorgten mit Sinatra-Sounds für musikalische Unterhaltung und als Höhpunkt zeigte ein Kunstflieger gar nicht so hoch über unseren Köpfen sein tollkühnes Können.




Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4






Der nächste Tag lockte mit Freizeit: Einmal nicht segeln! – dachten wir und fuhren dann doch mit dem befreundeten Mälarkreuzer in die Stockholmer Innenstadt. Wenn man schon mal hier ist... Tipp: Stockholm ist einfach schön. Eine Stadt, die sich seit 500 Jahren ohne kriegerische Einflüsse weiterentwickeln konnte und überaus prachtvoll und geschmacksicher dem Einfluss der italienischen, französischen und deutschen Baumeister gefolgt ist. Abends wurde zum Ball ins Nobelhotel geladen – jedenfalls alle, die etwas tiefer ins Portemonnaie greifen wollten – ein wunderschön gestalteter Abend ist`s gewesen, habe ich mir berichten lassen.

Stockholmer Impressionen:





Teil 3

Text und Fotos: Hella Peperkorn


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